Weiden kennt jeder als die "Max Reger-Stadt". Geboren ist der Komponist Max Reger am 19. März 1873 aber in Brand im Landkreis Tirschenreuth. Darauf sind die Brander mächtig stolz, auch wenn Reger nur etwa ein Jahr als Säugling in Brand verbracht hat und damit keine Erinnerung an diesen Ort gehabt haben dürfte.
Das Geburtshaus, in dem die Familie von Dorflehrer Joseph Reger wohnte, trägt heute eine steinerne Gedenktafel. Im Rathaus gleich gegenüber gibt es ein kleines Museum über den bekanntesten Sohn der Gemeinde. Es kann zu den Öffnungszeiten des Rathauses (Montag bis Freitag von 8 bis 10 Uhr und donnerstags zusätzlich von 16 bis 18 Uhr) sowie nach Vereinbarung unter Telefon 09236/230 besichtigt werden.
Max Regers Wiege
Viel ist nicht mehr übrig aus Regers Leben in Brand: ein Tisch, zwei Stühle, und - vor allem - Max Regers Wiege. Dort lag er also drin, der kleine Schreihals, der später ein großer Komponist werden sollte. Nach dem Umzug nach Weiden, wo Vater Joseph arbeitete, nahm der kleine Max Klavierunterricht.
Da er einmal selber Lehrer werden sollte, steckten ihn die Eltern in die "Lehrerbildungsanstalt" nach Amberg, das heutige Max-Reger-Gymnasium. Max bestand die Prüfungen, setzte anschließend aber seinen Traum um und wurde Musiker. Diese Entscheidung blieb nicht ohne Rückschläge: 1894, Max Reger war gerade 21 Jahre alt, zeigte er "wachsende Verbitterung wegen ausbleibenden Erfolges, Vereinsamung, Depression, Flucht in den Alkohol, Geldmangel", wie ein Chronist des Max-Reger-Instituts in Karlsruhe schreibt.
Die Zeilen sind im Max-Reger-Zimmer nachzulesen. Auch die dunklen Seiten im Leben Regers verschweigt man also nicht in Brand. Weiter heißt es: "Nachlassen der Schaffenskraft, häufiger Zimmerwechsel, Schulden" kamen hinzu. Mit Mitte 20 kehrte er 1898 "nach körperlichem und seelischen Zusammenbruch" in sein Elternhaus zurück . Die spätere "Entstehung großer Orgelwerke" in Weiden nötigt dem Chronisten ebenfalls einen Seitenhieb ab: "Isolation in Weiden fördert Regers künstlerische Produktivität."
Erste Erfolge
Über die ersten Erfolge schreibt der Chronist: "Reger fühlt sich durch die Kleinstadtatmosphäre Weidens zunehmend eingeengt." 1901 zog der Komponist nach München um. Endlich schien der negative Bann gebrochen. "Reger findet uneingeschränkte Anerkennung", heißt es in den Aufführungen. Das blieb auch in der Frauenwelt nicht unbeachtet: 1902 heiratete der Sonderling die geschiedene Protestantin Elsa von Bercken, geborene von Bagenski. Sein Durchbruch kam 1907. Max Reger wurde zum Universitäts-Musikdirektor und ein Jahr später zum Professor am Konservatorium in Leipzig berufen.
Erst zu diesem Zeitpunkt wurde er als führender deutscher Komponist neben Richard Strauß anerkannt. Das Ehepaar Reger adoptierte zwei Töchter: erst Christa 1907, ein Jahr später Lotti. 1911 wurde Max Reger zum Hofkapellmeister von Sachsen-Meiningen ernannt.
Tod in Jena
Aber schon 1914 ging Regers Erfolgssträhne dem Ende entgegen: "Völlig überreizt und überarbeitet hält Reger sein übermenschliches Pensum nur noch mit Hilfe von Alkohol durch", schreibt der Chronist. 1915 zog Reger nach Jena. Am 11. Mai 1916 starb er mit nur 43 Jahren in einem Leipziger Hotel an Herzversagen.
Das Geburtshaus von Max Reger steht in Brand im Landkreis Tirschenreuth.
moh
Die Wiege Max Regers ist in einem kleinen Max-Reger-Museum im Rathaus in Brand zu sehen.
moh
Ein Ausschnitt aus einem Notenblatt von Max Reger.
moh
Die Totenmaske Max Regers befindet sich in seinen Geburtsort.
moh
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