Niemand weiß, welche Folgen die Coronakrise für die Vereine haben wird. "Sehnen sich die Leute wieder nach Gemeinschaft oder haben es sich die Mitglieder zu Hause gemütlich gemacht?", fragt sich der Vorsitzende der Theatergruppe Brand (TGB), Jochen Erhardt, gemeinsam mit dem Vorstand. In mehreren digitalen Sitzungen hat der Vorstand darüber nachgedacht, wie man den Verein für die Zeit nach Corona fit machen und vor allem die Jugend motivieren kann, wieder aktiv in das Vereinsleben einzusteigen.
Verein will attraktiv bleiben
Die TGB konnte bisher nicht über fehlende Mitglieder klagen. Auch Brauchtumspflege, wie die Aktivitäten zur Kirwa, gehören zum Jahresablauf der TGB. Auch nach Corona soll der Verein attraktiv bleiben. Für Requisiten und Utensilien sind in der ehemaligen Schule Räume gemietet. Der größere davon wird auch für Sitzungen, Proben und gesellige Treffen genutzt. Diesen wollen die Mitglieder aufhübschen und modernisieren.
Diese Aufgabe soll federführend die Jugend übernehmen. Und diese hat schon ein Konzept für den Raum erarbeitet: Ein neuer Bodenbelag und eine neue Decke mit integrierter Beleuchtung sind vorgesehen, ebenso ein großer Smart-TV und verschiedene Sitzecken. Auf diese Weise sollen sich die Jugendlichen mit dem Raum identifizieren können. Die TGB ist bereit, das Konzept auch finanziell zu unterstützen. Sobald Corona es zulässt, soll es losgehen.
Die TGB hat sich zudem für das Förderprogramm "Land in Sicht" beworben. Dass der Verein zum Zuge kommt, ist bereits bestätigt. Dabei handelt es sich um ein Förder- und Netzwerkprogramm für Amateurtheater in ländlichen Räumen, aufgestellt durch den Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT), gefördert durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Monika Grütters, über das Förderprogramm "Kultur in ländlichen Räumen" aus den Mitteln des Bundesprogramms BULE. Das "Centre of Competence for Theatre" (CCT) der Universität Leipzig begleitet das Projekt wissenschaftlich.
4400 Euro gehen nach Brand
Der BDAT vergibt 130.000 Euro an 17 Amateurtheaterprojekte aus 9 Bundesländern. 4400 Euro aus diesen Topf werden an die Theatergruppe Brand gehen. Gerade nach dem vergangenen Jahr und mit Blick auf die Folgen - durch den aktuellen Lockdown - sei es wichtig, Amateurtheater zu stärken und Strukturen zu schaffen, die weiterhin ehrenamtliches, künstlerisches und breitenkulturelles Engagement ermöglichen. "Die vielen spannenden Bewerbungen, die in kürzester Zeit eingingen, verdeutlichen den hohen Bedarf", betonte BDAT-Präsident Simon Isser in einer Pressemeldung des Bundesverbandes. Damit eröffnet sich für die TGB im 35. Jahr ihres Bestehens eine gute Perspektive für die "Zeit danach".
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