Brand (VG Neusorg)
27.05.2022 - 11:39 Uhr

Sparkassen-Gebäude nun Eigentum der Gemeinde Brand

Vor Kurzem wurde das Gebäude, in dem die Sparkasse untergebracht war, offiziell an die Gemeinde Brand übergeben. Für die künftige Nutzung ist schon alles in die Wege geleitet.

Mitten im Dorf in bester Lage, ein gepflegtes und relativ neues Gebäude ein paar Meter vom Rathaus entfernt: Für die Gemeinde Brand bot sich im Frühjahr 2020 die Gelegenheit, das Haus zu erwerben, in dem die Sparkasse untergebracht war. Vertreter der Sparkasse Oberpfalz Nord hatten Kontakt mit Bürgermeister Bernhard Schindler aufgenommen, nachdem die Zweigstelle in Brand stillgelegt worden war.

Dass es da im Gemeinderat nicht viel zu debattieren gab, zeigt der einstimmige Beschluss in der nichtöffentlichen Sitzung im Juli 2020: Dieser ermächtigte den Bürgermeister, Grundstücksverhandlungen aufzunehmen. Weitere Abstimmungstermine mit Städteplaner Peter Haimerl sowie ein Ortstermin mit der Leitenden Baudirektorin der Oberpfalz, Regina Harrer, zuständig für die Städtebauförderung, folgten. Aus Sicht der Förderstelle wurde ein Erwerb des „Leerstandes“ empfohlen, um die städtebauliche Entwicklung des Ortskerns Brand weiter voranzutreiben. Positiv wurden auch die bereits vorhandenen öffentlichen Stellplätze sowie der Bauzustand des Gebäudes bewertet.

Beschluss zum Kauf 2021

In der nichtöffentlichen Sitzung im November 2021 hat der Brander Gemeinderat den Beschluss gefasst, das Anwesen Kösseineweg 2 in Brand anzukaufen. Mitte März dieses Jahres konnte nun die notarielle Beurkundung beim Notariat Pflieger in Weiden abgeschlossen werden. Gleichzeitig hat sich dabei die Sparkasse verpflichtet, für weitere fünf Jahre den Geldausgabeautomaten im Gebäude zu betreiben. Zur offiziellen Schlüsselübergabe für das Sparkassengebäude in Brand trafen sich vor Kurzem Bürgermeister Bernhard Schindler, Bauamtsleiter Achim Scherm sowie Sonja Marterer und Roman Leiß von der Sparkasse Oberpfalz.

Nun soll das Gebäude einer neuen Nutzung zugeführt werden. Von Anfang an war eine neue Gemeindebibliothek im Gespräch und schon lange laufen Vorbereitungen. Doris Glonegger von der Landesfachstelle in Regensburg war schon vor Ort zur fachlichen Beratung. Nun geht es um die Finanzierbarkeit, wobei in der vergangenen Gemeinderatssitzung einhellig die Einrichtung einer Bibliothek befürwortet wurde.

Reger und das Klavier

Ein kleines Schmankerl hat sich ganz nebenbei ergeben: Max Reger war öfter zu Gast in Mehlmeisel bei einem befreundeten Lehrer namens Näger. In dessen Haus, das der Familie Busch gehört, stand noch das Klavier, auf dem Reger stets gespielt hat – zum letzten Mal wohl 1901, als er sich mit Adalbert Lindner vor seinem Umzug nach München auf einer Wanderung durchs Fichtelgebirge befand. Dabei entstand auch ein Foto, das ihn auf einem Felsen sitzend zeigt.

BildergalerieOnetzPlus
Fichtelberg16.08.2021

Pfarrer Bernhard Busch war stets am Wochenende in Mehlmeisel und wohnte in dem Haus. Im vorigen Jahr ist er überraschend gestorben.

Da der Kulturelle Förderkreis der Gemeinde Interesse an dem Klavier hatte, hat er mit der Familie Busch Kontakt aufgenommen, um über eine mögliche Kaufoption zu sprechen – und das mit positivem Ausgang. Das Klavier wurde der Gemeinde als Dauerleihgabe überlassen. Es steht inzwischen in der Sparkasse. Unter extremen Schwierigkeiten haben es Bauhofmitarbeiter aus dem Haus geholt und nach Brand gebracht. Das Instrument wurde jahrzehntelang nicht gespielt und ist vermutlich auch nicht mehr spielbar. Ein Fachmann wird das noch überprüfen. Geplant ist, das Klavier einmal als Dekorationsobjekt im Eingangsbereich der künftigen Bibliothek zu stellen.

Info:

Planungen zur Bibliothek in Brand

  • Fördergelder in Höhe von 50 Prozent in Aussicht gestellt
  • Bedingungen: Größe 50 Quadratmeter, Angebot von 1000 Medien, EDV-Ausstattung
  • Kauf des Sparkassen-Gebäudes: im Januar beschlossen
  • im Investitionsprogramm 2021 bis 2026 dafür eingeplant: 220.000 Euro einschließlich Nebenkosten; für Umbau 50.000 Euro geschätzt
 
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