Nachdem das Dorfgasthaus der Familie Ammer Ende der 1960er-Jahre seine Pforten geschlossen hatte, fehlte den Burgstaller Einwohnern – aktuell sind es 54 – ein öffentliches Gebäude für Zusammenkünfte und Besprechungen. Man musste immer in private Räume ausweichen. Und zu besprechen haben Ortssprecher Hans Scharl und die Dorfbewohner so allerlei. Ein Paradebeispiel ist die Vorbereitung und Organisation der Burgstaller Kirwa 2019. Deren Erlös wurde wie schon 2018 für den Bau des Gemeinschaftshauses verwendet.
Seit 2015 beschäftigten sich die Burgstaller konkret mit der Planung des Gebäudes, insbesondere mit der Suche nach einem geeigneten Grundstück. Eine Reihe von Varianten wurde diskutiert und abgewogen. Als idealer Standort wurde letztendlich ein an den Dorf- und Spielplatz angrenzendes Grundstück im Ortskern erachtet. Dessen Eigentümer Christian Riß erklärte sich bereit, die Fläche östlich einer bestehenden Scheune für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen.
Im September 2018 begannen die Arbeiten für die vom Ehenfelder Bauunternehmer Sepp Falk geplante Baumaßnahme mit dem Erdaushub, dem Einbringen einer Bodenplatte und dem Errichten einer Stützmauer. In nur vier Wochen, so erinnert sich Ortssprecher Scharl, waren die Maurerarbeiten erledigt, so dass am 1. Dezember 2018 Richtfest gefeiert werden konnte. Pünktlich vor dem Wintereinbruch war der Bau winterfest gemacht. Die Dorf-Nikolausfeier konnte schon dort stattfinden. Auch beim Innenausbau, insbesondere der Elektroinstallation, brachten die Burgstaller viel Eigenleistung ein. Mitte Februar waren die Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallationen abgeschlossen, die Estricharbeiten Ende März beendet. Am 12. April fand ein Bauhelferfest. Fliesen, Boden, Türen und die Küche waren Anfang Juli fertiggestellt, so dass das Gemeinschaftshaus bereits bei der 41. Burgstaller Kirwa genutzt werden konnte. Mit Abschluss der Putz- und Spenglerarbeiten war auch die Außenfassade perfekt. Im November standen noch Arbeiten an der Außenanlage, vor allem das Pflastern, auf der Agenda.
Der offiziellen Einweihung des Gemeinschaftshauses im Frühjahr 2020 steht nun nichts mehr im Wege. Dankbar merkt Ortssprecher Scharl an, dass alle drei im Stadtrat vertretenen Fraktionen das Projekt unterstützt haben. Die Stadt ist auch Bauherr des Projekts und hat als solcher rund 160 000 Euro für das Gebäude und die Außenanlagen sowie 15 000 Euro für die Inneneinrichtung ausgegeben. Die Kommune bleibt auch Eigentümer des Hauses, das von der Dorfgemeinschaft angemietet wird. Die sorgt für den Gebäudeunterhalt. Außer ihren gut 1500 Arbeitsstunden haben die Burgstaller selbst die ansehnliche Summe von etwa 20 000 Euro in den Bau ihres Gemeinschaftshauses eingebracht.
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