Bis zu 70 Kinder waren es oft, die in Schwarzach in der einklassigen Schule unterrichtet wurden. Die spätere Einteilung in einem Vormittags- und einen Nachmittagsunterricht war in der 1926 errichteten und bis 1968 genutzten Schule nichts Außergewöhnliches. So mancher ausgeheckte Streich von damals ist den Senioren bis heute in Erinnerung.
Mit Pfarrer Michael Reitinger feierten die Teilnehmer in der Kapelle einen Gottesdienst, bei der verstorbenen Mitschüler gedacht wurde. In seiner Predigt stellte der Geistliche die Frage nach dem Sinn des Lebens in den Mittelpunkt. Worauf es dabei ankomme, verdeutlichte mit einem Hinweis auf Pater Rupert Mayer. Dieser schrieb 1940 aus dem Konzentrationslager an seine Mutter: „Jetzt habe ich nichts mehr als den lieben Gott, das ist mehr als genug“.
Schon auf dem Weg zum „Wirts-Richard“ gab es dann zur Begrüßung und der Freude über das Wiedersehen viele Umarmungen. So mancher Blick und Fingerzeig galt der in Sichtweite liegenden Grenze, schließlich stand die Wiege vieler Teilnehmer jenseits davon. Über die Geburtsorte Unterhütte, Oberhütte, Paadorf oder Böhmisch-Schwarzach hat sich in den vergangenen Jahrzehnten der Mantel der Natur ausgebreitet. Im Wirtshaus begrüßte Karl Nagelschmidt (geboren in Oberhütte), der mit Rudolf Paa, Karl Weidner (beide Schwarzach) und Lore Süß (Unterhütte) das Treffen vorbereitet hatte, die „ins Alter gekommenen Mitschüler“. Der am weitest angereiste Teilnehmer kam aus dem Raum Stuttgart. Nagelschmidt hoffe, dass solche Zusammenkünfte noch häufig stattfinden können.
Ausreichender Gesprächsstoff ließ die Stunden des Beisammenseins schnell vorübergehen. Familie, Kinder und Enkel kamen bei der Unterhaltung nicht zu kurz, die kleine und große Politik kamen genauso aufs Tablett wie die ein oder anderen „Wehwehchen“, die aber schnell wieder ausgeblendet wurden. Und beim Auseinandergehen versicherten alle – „so Gott will“ – ihr Wiederkommen, wenn die Einladung zum nächsten Klassentreffen ins Haus flattert.
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