Der Freizeitsee Dießfurt beschäftigte den Stadtrat Grafenwöhr. Die Bayerischen Staatsforsten, denen das Areal gehört, wollen es der Natur überlassen und kein Tourismus-Konzept umsetzen wie eigentlich vom Landkreis geplant. "Warum können Natur und Freizeit nicht unter einen Hut gebracht werden?", fragt Gerald Morgenstern, Fraktionssprecher der CSU Grafenwöhr, in einem Schreiben, das Oberpfalz-Medien vorliegt.
Schon Altlandrat Simon Wittmann hatte einst die Idee viele kleine Kieslöcher zu einem großen See zusammenzufassen - eine Attraktion für die Region zu schaffen - und tausende von Badegästen nahmen das im Laufe der Jahre schon in Anspruch. "Für 130.000 Euro wurde mit öffentlichen Geldern eine Studie in Auftrag gegeben und Pläne für ein "NewSeeland" geschmiedet und auch jetzt bemühen sich der Landkreis und die Kommunen des Kooperationsbündnis dort eine Freizeitnutzung umzusetzen. Doch der Staatsforst macht mit seinem "Abschlussplan" einen "Abschussplan" aus all diesen Bemühungen", moniert der CSU-Stadtrat.
Den Freizeitsee "...der Natur zuführen und Badegäste vergrämen" sind die Ziele, die aus dem Plan der Staatsforsten hervorgehen. Morgenstern wird in dem Schrieben deutlich: "Das ist schäbig, hinterhältig und Vertragsbruch. Natur wurde zerstört um aus Wald- und Kiesabbau Geld zu machen und nun soll es scheinheilig der Natur zurückgegeben werden. Mit großen Sperrmaßnahmen Wällen, Burggräben, Steinbarrieren und Eisenschranken sollen die Menschen vom See ferngehalten werden!"
Gerade die inzwischen zugeschütteten Zufahrten ärgern den CSU-Vertreter: "Scheinbar einzige Aufgaben und Ziel des Staatsforstes ist es Profit zu machen und die Menschen aus der Natur zu Vertreiben. Das sieht man deutlich an der Sperrorgie am Dießfurter See oder an unmöglich profilierten und grob geschotterten Waldwegen die auch als Radwege ausgewiesen sind."
Auch der Mensch brauche für Freizeit und Erholung Platz in der Natur, ergänzt er und nennt als Beispiele das Oberpfälzer Seenland oder den Brombachspeicher. "Warum sollte das bei uns nicht möglich sein?", fragt Morgenstern.
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