Die "Merry Boys“ spielten 1970 zum Tanz auf im Felsenkeller in Tännesberg, damals „das Tanzlokal in der Region“. Josef Schärtl aus Tännesberg stach dabei eine junge Frau in die Augen – und die holte er zum Tanzen. Es war Sieglinde Betz aus Döllnitz, die mit Freundinnen zum Felsenkeller gefahren war. Das war der Anfang einer harmonischen Beziehung, die bis heute anhält.
1972 gingen beide die Ehe miteinander ein, und nun wurde Goldene Hochzeit gefeiert. Am 27. Mai 1972 hatte das Paar nach der standesamtlichen Trauung in Vohenstrauß in der Kirche in Döllnitz vor Pfarrer Richard Heimerl den Bund fürs Leben geschlossen. Und dieser wurde für Sieglinde und Josef Schärtl ab da „Programm“: "Jung gefreit hat nie gereut", stellt die Jubelbraut fest.
Dabei war bei der kirchlichen Trauung noch ein Stolperstein aus dem Weg zu räumen: Vater Betz war Posthalter in Döllnitz, wo die Trauungen traditionell um 9.30 Uhr begannen. Da hatte der gewissenhafte Beamte aber noch nicht die Post ausgetragen, weshalb die Hochzeitsfeier in der Kirche erst um 11 Uhr startete.
Beide politisch sehr aktiv
Beruflich stellte sich Josef Schärtl erfolgreich der Meisterprüfung und war zuletzt in guter Position bei ATU in Weiden tätig. Seine Frau Sieglinde begann vor 50 Jahren beim Neuen Tag in Weiden (jetzt Oberpfalz-Medien) als Angestellte im Vertrieb und war danach in den Redaktionsgeschäftsstellen in Neustadt/WN und Vohenstrauß tätig. In der Zeit hielt auch das Kürzel „sl“ Einzug in die gedruckte Zeitung: Aus Döllnitz, der Marktgemeinde Leuchtenberg und darüber hinaus bringt Sieglinde Schärtl den Lesern viele Ereignisse und Gegebenheiten näher.
Was beide noch verbindet, ist die Politik. Josef Schärtl wurde 1991 Ortsvorsitzender der CSU Leuchtenberg und gehörte später zwölf Jahre dem Marktrat an. Zeitgleich stieg seine Frau bei der Frauen-Union (FU) ein, wurde zur Kreisschriftführerin gewählt und 1999 zur Kreisvorsitzenden. Während ihrer Amtszeit machte sie die FU Neustadt/WN zum größten Kreisverband in Bayern.
Bis 2014 war Sieglinde Schärtl als engagierte Kommunalpolitikerin mit dem absoluten Fokus auf die Belange von Frauen auch im Kreistag aktiv. Dazu kamen weitere Ehrenämter – wie stellvertretende Bezirksvorsitzende –, und das Engagement führte auch dann dazu, dass sie zur Ehrenkreisvorsitzenden der Frauen-Union ernannt wurde.
Drei Enkel in neun Monaten
Politik war das Eine, aber die Familie dabei stets vorrangig. Das Paar hat zwei Kinder – Christian und Elisabeth –, und diese Familienbande pflegt es innig. Übrigens wurden Sieglinde und Josef Schärtl innerhalb von neun Monaten drei Mal Oma und Opa: Der Sohn wurde Vater eines Sohnes, die Tochter Mutter von Zwillingsbuben.
Sie lebt mittlerweile mit Mann und Kindern in Döllnitz, während Sohn und Enkel mehrmals im Jahr in Berlin besucht werden. Was das Jubelpaar besonders freute, war der Besuch von Bürgermeister Anton Kappl, der die Glückwünsche der Marktgemeinde nicht nur im Vorbeigehen überbrachte, sondern lange mit Sieglinde und Josef Schärtl zusammen saß.













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