Zahlreich nahmen die Gemeindebürger, die Honoratioren aus der Politik, darunter Landrat Richard Reisinger und die Bürgermeister der Nachbargemeinden, der Kirchen, der Wirtschaft und der gemeindlichen Vereine sowie die in Ebermannsdorf wohnenden Ukraine-Flüchtlingen am Jahresempfang der Gemeinde Ebermannsdorf teil, um sich Informationen zu holen, aber auch den Small-Talk und die Gesellschaft zu pflegen. Das Miteinander stand für Bürgermeister Erich Meidinger und seine beiden Stellvertreter Johann Vornlocher und Herbert Jäger bei der Veranstaltung auch im Vordergrund. Ein Handschlag und ein paar persönliche Worte in lockerer Atmosphäre waren die „Türöffner“ für die vielen Gäste.
„Wir leben gern in unser lebens- und liebenswerten Gemeinde Ebermannsdorf“ – diesen Leitgedanken stellte Bürgermeister Erich Meidinger über seine Ansprache. Das Gemeinwohl müsse bei den zu treffenden Entscheidungen immer im Vordergrund stehen, betonte er. „Das ständig in den Medien präsente Wort Krise verunsichert die Menschen, so dass viele kritisch, ja sogar ängstlich ins Jahr 2023 blicken“, sagte Meidinger. "2023 soll kein verlorenes Jahr werden, sondern das Jahr, in dem wir als Gemeinde Ebermannsdorf die Weichen für die Zukunft stellen. Wir schaffen das auch jetzt wieder, davon bin ich überzeugt", sagte der Bürgermeister.
Mit dem Neubau des Kindergartens Sonnenschein 2 im Bereich der Neuen Mitte legt die Gemeinde Meidinger zufolge einen weiteren Grundstein für ein familien- und kinderfreundliches Ebermannsdorf. Dieser Bau werde der Gemeinde aber einiges abverlangen. Der neue, drei Gruppen umfassende Kindergarten sei auf 62 Kinder ausgerichtet, sein Bau werde auf Kosten von etwa drei Millionen Euro geschätzt. An Fördermitteln bekomme die Gemeinde 1,9 Millionen Euro. Man hoffe auf eine Fertigstellung im Herbst 2024.
2021 sei mit dem Neubau der offenen Ganztageschule begonnen worden, erläuterte der Bürgermeister. Seit den Herbstferien 2022 würden dort in mehreren Gruppen 48 Kinder betreut. Die Gemeinde habe dafür 1,2 Millionen Euro ausgegeben. Unter der Baubetreuung des Ebermannsdorfer Architekten Joseph El Murr sei dort ein Vorzeigeprojekt für die Ganztagesschule entstanden.
Nach dem Spatenstich Anfang Dezember nimmt laut Meidinger der Bau des Rathaus- und des Kindergartenkomplexes bereits Konturen an. Die veranschlagten Kosten für den Rathaustrakt liegen demnach bei etwa 4,3 Millionen Euro. Mit dabei seien auch die Straßenerschließung in der Neuen Mitte, Parkplätze, Fuß- und Radweg, eine barrierefreie Bushaltestelle und ein kleiner Bürgerpark. Insgesamt werde die Gemeinde dort etwa zwölf Millionen Euro in den nächsten Jahren investieren.
Informationen gab es auch zum Breitbandausbau im Bereich Pittersberg, der voraussichtlich im späteren Frühjahr 2023 beginnt, sowie zur Umgestaltung des Dorfweihers. Für den Breitbandausbau liegt ein Förderbescheid über 609.000 Euro vor, für das 130.000 Euro-Projekt Dorfweiher haben die Ebermannsdorfer ebenfalls gute Chancen, eine Förderung zu bekommen. Hinsichtlich ihrer Ausstattung hätten die drei gemeindlichen Feuerwehren Ebermannsdorf, Diebis und Pittersberg ein Konzept erarbeitet, das auch den Neubau eines Feuerwehrhauses in Ebermannsdorf beinhalte.
Der Bürgermeister stellte fest, dass in Ebermannsdorf Bauplätze schon wieder rar geworden seien, obwohl erst im vergangenen Jahr auf dem Barbarafeld 21 neue Parzellen erschlossen worden seien. Thema waren auch die erneuerbaren Energien. Derzeit betreibt die Gemeinde fünf Photovoltaikanlagen mit insgesamt 174 Kilowatt-Peak Leistung. Dazu komme noch das gemeindliche Förderprogramm mit freiwilligen Leistungen in Höhe von jährlich 40.000 Euro für Photovoltaikanlagen und Speicher-Medien bis 2024 für die Bürgerschaft. Als erfreulich bezeichnete Erich Meidinger die Entwicklung im Gewerbegebiet Schafhof-Ost: Ende des ersten Quartals werde McDonalds dort eine Filiale eröffnen, im zweiten Quartal kämen die Firma Widmann (Mercedes) mit ihrem Autohaus und eine Eni-Tankstelle dazu. Auch stehe dort die Erschließung des zweiten Bauabschnitts an.
Landrat Richard Reisinger wünschte sich allgemein mehr Menschlichkeit und der Gemeinde eine weiterhin prosperierende Entwicklung. Der Amberger Bürgermeister Martin Preuß betonte die vertrauensvolle Zusammenarbeit der beiden Kommunen. Für Bürgermeister Meidinger war es auch eine Herzensangelegenheit, die in Ebermannsdorf untergekommenen Ukraine-Flüchtlinge persönlich beim Neujahrsempfang zu begrüßen.
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