Ebermannsdorf
07.07.2024 - 14:12 Uhr

Ebermannsdorfer Köhler seit zehn Jahren Stammgäste im Freilandmuseum Bad Windsheim

Seit inzwischen zehn Jahren schüren den Ebermannsdorfer Köhler regelmäßig den Kohlen-Meiler fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim an: Sie zeigen Besuchern, wie einst Holzkohle hergestellt wurde.

Am Meiler in Bad Windsheim (von links): Dekan Jörg Dittmar, Verwaltungsleiter Reinhold Werner, EKV-Präsident Karl Josef Tielke, Museumsdirektor Herbert May und der Vorsitzende der Ebermannsdorfer Köhler, Josef Gilch Bild: Josef Gilch
Am Meiler in Bad Windsheim (von links): Dekan Jörg Dittmar, Verwaltungsleiter Reinhold Werner, EKV-Präsident Karl Josef Tielke, Museumsdirektor Herbert May und der Vorsitzende der Ebermannsdorfer Köhler, Josef Gilch

Seit zehn Jahren sind die Ebermannsdorfer Köhler regelmäßig im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim zu Gast: Alle zwei Jahre zeigen sie dort Besuchern mit dem Aufschichten eines Kohlenmeilers die alte Handwerkstradition. Zum "Zehnjährigen" gratulierte diesmal der Präsident des Europäischen Köhler-Verbandes (EKV), Karl Josef Tielke aus Paderborn, persönlich in Bad Windsheim. Dort wurde in einer "Langen Museumsnacht" der in den Tagen vorher errichtete Meiler entfacht.

Museumsdirektor Herbert May dankte den Köhlern aus der Oberpfalz um ihren Vorsitzenden Josef Gilch für die langjährige Treue und die gute Zusammenarbeit: Ein Museum müsse auch belebt werden und immer wieder die alten Handwerkstraditionen vorführen, damit diese erhalten bleiben.

Gelebtes Miteinander in Europa

Josef Gilch betonte augenzwinkernd, dass die Köhler im Gegensatz zu einer Oberpfälzer Feuerwehrkapelln, hier, im fränkischen Ausland, noch nie ausgebuht worden seien. Karl Josef Tielke ging auch auf den Europäischen Köhlerverband ein. Durch die Freundschaft unter den Köhlern lebe die Völkerverständigung in Europa. Die Verbundenheit sei überragend. Gerade in den heutigen Zeiten sei ein friedliches Miteinander unter den Ländern und ein stetes Arbeiten am Haus des gemeinsamen Europas wichtiger denn je.

Dekan Jörg Dittmar, er erstmals für die Segnung des Meilers zuständig war und zuvor noch nie dieses alte Handwerk erlebt hatte, forderte die Besucher auf, sich ein Beispiel an den Köhlern zu nehmen, die sich nach dem Entfachen des Meilers über viele Tage Zeit nehmen, damit der Brand gelingt. "Diese Geduld sollten wir Menschen auch wieder aufbringen. Wir sollten uns wieder mehr Zeit lassen und nicht ständig erreichbar sein."

Dreifaches "Gut Brand"

Tielke entfachte den Meiler mit heißer Glut und einem dreifachen "Gut Brand". Er überreichte dem Bad Windsheimer Museumsleiter eine Informationstafel zum immateriellen Kulturerbe Köhlerei in Deutschland und dankte dem Museum für die Spontanität, eine Mitgliedschaft als Förderer des Europäischen Köhlerverbandes unterzeichnet zu haben. Bei fränkischen Bratwürsten und Musik tauschten sich Besucher, Köhler und Ehrengäste am Meiler noch bis tief in die Nacht hinein aus.

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Ebermannsdorf04.04.2022
 
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