Ebermannsdorf
25.02.2021 - 10:42 Uhr

Keine weiteren Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen in Ebermannsdorf

Mit einer von allen Fraktionen getragenen Grundsatzentscheidung lehnte der Gemeinderat Ebermannsdorf weitere PV-Standorte im Gemeindegebiet ab. Vier Anträge von Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen waren in diesem Zusammenhang abzuhandeln.

Der Gemeinderat in Ebermannsdorf sprach sich gegen den Bau von weiteren Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen aus. Hier die bestehende Anlage nahe am Weg der Generationen an der Autobahntrasse. Bild: bö
Der Gemeinderat in Ebermannsdorf sprach sich gegen den Bau von weiteren Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen aus. Hier die bestehende Anlage nahe am Weg der Generationen an der Autobahntrasse.

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht eine Entscheidung zu treffen“, sagte Ebermannsdorfs Bürgermeister Erich Meidinger in der Gemeinderatssitzung zum Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen-Boom, der derzeit in den Kommunen aufläuft. Doch vorher befasste sich das Gremium mit einer ausgiebigen Diskussion um die Findung einer Grundsatzentscheidung, wie man in der Gemeinde Ebermannsdorf künftig die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächen-Anlagen abhandeln will.

„Vier konkrete Planungen gibt es derzeit in Ebermannsdorf und zwei weitere Ansinnen waren in den vergangenen Tagen noch per Mail dazugekommen“, sagte Meidinger. Mit der gefassten Grundsatzentscheidung über die zukünftige Zulassung von PV-Anlagen regelt die Gemeinde jetzt diese Thematik im Vorfeld.

Meidinger sagte, dass man in den vergangenen Wochen auch in Ebermannsdorf regelrecht mit Anträgen für Freiflächen-Anlagen überschwemmt worden sei. Seinem Statement war zu entnehmen, dass man mit zwei bestehenden Anlagen im Gemeindegebiet, einer Bürgeranlage und vielen Photovoltaik-Flächen auf Hausdächern einen guten Beitrag für die Energiewende leistet.

Der Bürgermeister betonte, dass man letztendlich auch auf das Gesamtbild der Gemeinde zu schauen habe und von einer Verunstaltung der Fluren Abstand nehmen müsse. Er lehne daher den Bau weiterer Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen im Gemeindegebiet ab.

Auch CSU-Gemeinderat Günther Denk untermauerte sein Nein, keine weiteren Anlagen mehr zu genehmigen, da Ebermannsdorf mit dem Gewerbegebiet Schafhof schon sehr viel Flächenverbrauch zugelassen habe. „Einen weiteren Flächenfraß können und wollen wir uns nicht leisten, weil wir künftig auch noch andere Projekte umzusetzen haben“, sagte er. „Wir machen uns auch um die Zukunft der Landwirtschaft Sorgen, wenn wertvolle landwirtschaftliche Flächen auf Jahrzehnte hinaus verbraucht werden.“

Auch Zweiter Bürgermeister und Fraktionssprecher Johann Vornlocher von der Christlich-sozial-liberalen Wählergemeinschaft (CSL), der Freien Wähler Gruppe (FW) und der Sozialdemokraten (SPD) sah dies genauso. Für sie sei der Klimawandel kein Lippenbekenntnis, der in Ebermannsdorf sehr wohl mit „Maß und Ziel“ angegangen wird. „Beispielhaft seien momentan auch die Firmen mit den großen Dachflächen gefordert“, sagte Vornlocher. Er verwies auf den Antrag seiner Fraktion, der CSL, der Freien Wählergruppe und der SPD, die Förderung von Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern anzugehen. Während hingegen die Gemeinderäte Freiherr Hubertus von Eyb (CSU) und Michael Götz (CSU) in der Diskussion für solche Anlagen argumentierten.

Der Gemeinderat beschloss bei Gegenstimmen von Michael Götz und Herrmann Sturm (beide CSU), dass bestehende Ackerflächen und Grünland im gesamten Gemeindebereich Ebermannsdorf grundsätzlich nicht für Photovoltaik-Freiflächen-Anlagen genutzt werden sollen.

Anfragen zu Anlagen oder Flächen, die unmittelbar an der Autobahn liegen und das Erscheinungsbild von Ortschaften nicht negativ beeinflussen, seien hingegen im Rahmen einer Einzelfallentscheidung zu betrachten.

Auf der Basis des gefassten Grundsatzbeschlusses gelten damit die Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaik-Anlage in der Gemarkung von Diebis und einer weiteren Anlage auf Teilflächen der Gemarkung Breitenbrunn als abgelehnt, stellte Bürgermeister Erich Meidinger fest.

Eine weitere, in der Gemarkung Ebermannsdorf am Weg der Generationen geplante Anlage, nähe Autobahn, wurde mit einer Gegenstimme abgelehnt. Die Erweiterung der bestehenden Anlage am Erzweg wurde bei einer weiteren Einzelabstimmung mit drei Gegenstimmen abgelehnt. Bei dieser im Jahr 2018 errichteten Anlage, seien zudem bis jetzt die Auflagen eines Blendschutz-Gutachtens noch nicht erfüllt worden, hörte man in der Sitzung.

Kümmersbruck06.12.2020
 
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