Mit Spannung erwartet wurde bei der Sitzung des Ebermannsdorfer Gemeinderats die Vorstellung der Pläne für die Neue Mitte. Eines soll das gesamte Projekt laut Bürgermeister Erich Meidinger auf jeden Fall werden: „Eine zukunftweisende Einheit für Ebermannsdorf." Insgesamt sollen etwa 27 Millionen Euro in die neuen Dorfmitte investiert werden. Dem Bürgermeister wie auch dem Gemeinderat liegt dieses Vorhaben besonders am Herzen. Die Planung steht derzeit zwar nur auf dem Papier, aber mit dieser Sitzung ist der Neubau des Ebermannsdorfer Dorfzentrums ein Stück vorangekommen.
Weitreichende Entscheidungen galt es bei der Zusammenkunft in Domcom zu treffen. Über das Thema Neue Mitte hat in den vergangenen fünf Jahren viele Diskussionen gegeben. Es hat Kraft und Zeit gekostet und manchen Diskurs gegeben, um die Neue Mitte der Gemeinde voranzubringen. Jetzt ist der Weg bereitet für ein neues Dorfzentrum mit passenden Gewerbeflächen, Wohnungen und nicht zuletzt auch mit dem Bau eines neuen Rathauses samt Kindergarten zur Abrundung des Markplatzensembles.
Die Investoren Arno Dressler von der Grundstücksverwaltung sowie der Bauträger und Projektentwickler Thomas Gerl stellten zusammen mit ihrem Architekten Christian Illner ihre Planungen für den Wohn- und Gewerbebereich vor. Architekt Erhard Retzer von der Architektengemeinschaft Brummer und Retzer aus Amberg unterbreitete verschiedene Gestaltungsvarianten für den Rathaus- und Kindergartenbau als Zentrum der Neuen Mitte.
Zweiter Bürgermeister Johann Vornlocher als Sprecher seiner Fraktion, bestehend aus der Christlich-Sozial-Liberalen Wählergemeinschaft, den Freien Wählern und der SPD, hatte die Unterbringung von Rathaus und Kindergarten in einem gemeinsamen Neubau schon in einer vorangegangenen Sitzung favorisiert. Entsprechend ging auch die Abstimmung mit acht zu sieben gegen die Voten der CSU aus. Mit dem gleichen Abstimmungsergebnis wurde die Gestaltungsvariante mit einem U-förmig angelegten Trakt von Kindergarten und Rathaus durchgewunken. Vorher hatte Architekt Erhard Retzer vier verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, wie das neue Rathaus und der Kindergarten aussehen könnten. Mit dieser Entscheidung ist der Weg frei für die weiteren Planungsphasen.
Wie Bürgermeister Erich Meidinger den Gemeinderäten bei ihrer Entscheidung mit auf den Weg gegeben hatte, sei es wichtig, dass sich die Form der Gebäude an das Gelände anpasst. „Durch flach geneigte Dachflächen sollen das Gemeindegebäude mit Rathaus und Kindergarten sowie die Gebäude des Investors eine Einheit bilden“, sagte er. Gemeinderat Günther Denk appellierte, für eine spätere Weiterentwicklung des Kindergartens Gestaltungsmöglichkeiten zu lassen. Er forderte, die Chance zu nutzen und Räume für gesellschaftliche Anlässe vorzusehen.
Ersten Informationen nach hat der in U-Form gehaltene Baukörper für das Rathaus und den Kindergarten ein Gesamtvolumen von etwa 7500 Kubikmetern. Dafür muss die Gemeinde nach überschlägigen Berechnungen mit etwa fünf Millionen Euro Baukosten rechnen – für den Rathaustrakt und dem Kindergartenbereich jeweils etwa je 2,5 Millionen Euro.
Wie Arno Dressler im Namen des Bauträgers erklärte, werden im Haus 1 entlang der Hauptstraße im Erdgeschoss eine Arzt- und Physiotherapiepraxis angesiedelt, in die beiden Obergeschosse kommen Wohnungen. In den zur Schulhausseite hin gelegenen Häusern 2 und 3 sind je ein Souterrain und Erdgeschoss vorgesehen. Im ersten und im zweiten Obergeschoss entstehen Wohnungen. Das direkt am Dorfplatz gelegene Gebäude 4 ist für eine Bäckerei, ein Café und eine Bank vorgesehen. Im 1. und 2. Obergeschoss dieses Hauses entstehen ebenfalls Wohnungen.
Das Haus 5 ist für Rathaus und Kindergarten reserviert. Als Reservebaukörper, die vorerst nur Planungscharakter haben, gelten schließlich die Gebäude 6 und 7, wobei ein Supermarkt noch nicht aus dem Blickwinkel verschwunden ist. Laut Arno Dressler besteht dafür nach wie vor eine Priorität, bisher sei die Suche durch die Gemeinde und die Vorinvestoren, jemanden zu finden, aber gescheitert.“ Dressler appellierte: "Es muss Einigkeit in der Gemeinde sein. Will die Gemeinde noch einen Supermarkt, wenn sich die Hälfte der Bevölkerung dagegen ausspricht?“
Insgesamt werden auf 4810 Quadratmetern ausgewiesener Wohnfläche 50 bis 60 Wohneinheiten in unterschiedlichen Größen gebaut. Dazu kommen 655 Quadratmeter ebenerdige Gewerbeflächen sowie etwa 80 Tiefgaragenstellplätze für Anwohner, Anlieger und deren Besucher. Öffentliche Stellplätze für das Rathaus und den Kindergarten runden das Parkensemble ab.
Das gesamte Investitionsvolumen wurde bei der Sitzung mit knapp 22 Millionen Euro angegeben. Jetzt geht es darum, in die detaillierten Vertragsverhandlungen mit dem Investor einzusteigen. Für Rathaus und Kindergarten stehen die Detailplanungen des Gebäudes an.
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