Von Thomas Kosarew und Wolfgang Ruppert
Als am Donnerstagabend das Blitzeis auf den Straßen in Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach einsetzte, waren die Feuerwehren im Dauereinsatz. Florian Schlegel, Fachbereichsleiter der Öffentlichkeitsarbeit der Kreisbrandinspektion Amberg-Sulzbach, teilt mit, womit es die Helfer auf der A6 zu tun hatten.
Als der Deutsche Wetterdienst um 18.55 Uhr "verbreitete Glätte und Glatteis" meldete, begann die lange Nacht für die Helfer von der Feuerwehr. Zwar gab es bereits im Vorfeld die Warnung vor Blitzeis, doch waren offenbar viele Menschen nicht darauf vorbereitet.
Ein Sprecher der Polizeiinspektion Amberg bestätigte gegen 20.30 Uhr einen Unfall auf der A6, ohne bereits Details nennen zu können: "Seit einer halben Stunden häufen sich die Meldungen von allen Seiten", sagte er der Redaktion der Amberger Zeitung. Bei der Integrierten Leitstelle gingen zeitgleich mindestens zwei Notrufe von der A6 ein, was die Feuerwehren Haselmühl, Theuern und Ebermannsdorf sowie das THW Amberg mit dem Verkehrssicherungsanhänger auf den Plan rief. Stichwort: "Verkehrsunfall mehrere Pkw". Die Folge: Die Autobahn musste zwischen den Anschlussstellen Amberg Süd und Amberg Ost ab 19.45 Uhr für mehrere Stunden komplett gesperrt werden.
Glätte erschwert Einsatz
20 Fahrzeuge waren bei neun kleineren Unfällen ineinandergekracht, sechs Menschen wurden dabei leicht verletzt. "Bereits auf dem Weg in die Gerätehäuser merkten die Einsatzkräfte, dass die Fahrbahnen spiegelglatt waren, auch die Leitstelle gab den Hinweis über Funk an die ausrückenden Fahrzeuge bekannt", teilt Schlegel mit.
Als die ersten Rettungsfahrzeuge an der Unfallstelle ankamen, bot sich den Helfern ein Bild, das selbst sie nicht alle Tage zu sehen bekommen. Sie hatten es gleich mit einer Vielzahl von einzelnen Unfällen zu tun, die sich über 300 Meter erstreckten. " Im ersten Schritt war es schwierig, eine Sichtung durchzuführen, um ein genaues Bild der Lage zu haben", sagt Schlegel.
Feuerwehrsanitäter Gold wert
Schnell war klar, dass die Retter weitere Unterstützung brauchten. Die kam in Form der Feuerwehren Hohenkemnath, Trisching und Schmidgaden. Dennoch blieb die Lage zunächst unübersichtlich, was den Einsatzleiter und Kreisbrandmeister Armin Daubenmerkl dazu veranlasste, die Drohnenfachgruppe der Kümmersbrucker Feuerwehr anzufordern. Diese sollte das gesamte Unfallgeschehen dokumentieren. "Auch hier konnte man wieder sehen, dass eine Drohne beim Erkunden sehr hilfreich ist", sagt Schlegel.
Schlegel lobt die Arbeit de Feuerwehrsanitäter, die als Ersthelfer am Unfallort waren und sich um die Verletzten kümmerten, bis der Rettungsdienst ankam. Die Helfer unterstützten den Rettungsdienst den gesamten Einsatz über, betont Schlegel.
Mehrere Stunden vergingen, bis die Feuerwehrleute mit den Aufräumarbeiten anfangen konnten. "Gegen 22:15 Uhr wurde mit der Bergung der verunfallten Fahrzeuge begonnen", teilt Schlegel mit. Erst um 1 Uhr des 24. Dezember konnten die Feuerwehren schließlich die A6 wieder für den Verkehr freigeben. Insgesamt waren 142 Einsatzkräfte für rund fünf Stunden im Einsatz. Der auf der Autobahn entstandene Schaden beträgt laut Polizei wohl um die 200 000 Euro.
Eine große deutsche Boulevardzeitung hatte in ihrer Online-Ausgabe fälschlicher Weise davon berichtet, dass es sich bei dem Unfall um eine "Massenkarambolage mit rund 50 Fahrzeugen und 30 Verletzten gehandelt hatte. Das räumte das Polizeipräsidium Oberpfalz aus Regensburg bereits in den Abendstunden des Unfalltags aus. "Ich weiß auch nicht, wie die auf 50 Fahrzeuge und 30 Verletzte kommen", sagte ein Sprecher der Polizei.
Auch Unfälle in Amberg
Ebenfalls zu Unfällen kam es in der Stadt Amberg , wo laut Polizeiangaben die Straßen wegen des Glatteises nicht mehr befahrbar waren.
"Durch die extreme Glätte kam es zu mehreren Unfällen im Stadtgebiet Amberg. Glücklicherweise wurden dabei keine Personen verletzt und es blieb bei Blechschäden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro", teilt Kriminalhauptkommissar Sebastian Lintl mit.
"Bereits auf dem Weg in die Gerätehäuser merkten die Einsatzkräfte, dass die Fahrbahnen spiegelglatt waren.“

















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.