Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Amberg-Neumarkt arbeitet zusammen mit Waldbesitzern und der Waldbesitzervereinigung Sulzbach-Rosenberg im Rahmen eines Pilotprojekts an einem schnellen Umbau eines Waldgebiets nahe der Ortschaft Ebersbach, wie die Behörde in einer Presse-Info mitteilt.
Der betroffene Wald hat einen hohen Anteil an Nadelhölzern, wenige klimastabile Mischbaumarten, schlechte Wegeverhältnisse und ungünstig ausformulierte Flurstücke. In vielen Teilen Bayerns sterben solche Wälder derzeit schnell ab. Extreme Wetterereignisse wie die Dürre der vergangenen Jahre, das massenhafte Auftreten von Schädlingen oder eine zerstörte Weginfrastruktur durch Starkregen sind laut dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten dafür verantwortlich.
Die Bayerische Forstverwaltung mit dem Revierleiter Klaus Schreiber und dem Waldumbauspezialisten Lukas Lederer spricht nun direkt die Eigentümer dieser 150 Hektar auf etwa 200 Grundstücken an. "Es geht darum, den Umbau des Waldes deutlich zu beschleunigen. Im Vordergrund stehen dabei die Pflege des Waldes, das Einbringen von Mischbaumarten und das Nutzen natürlicher Kräfte zur Verjüngung des Waldes sowie eine Verbesserung der Wege", erklärt Schreiber.
Neben Chancen und Risiken beleuchten sie auch die Kosten und Nutzen dieses Generationenprojekts für private Waldbesitzer. Etwa 30 Waldbesitzer sowie der Vilsecker Bürgermeister Hans-Martin Schertl und der zuständige Jäger Richard Sebast folgten der Einladung zur Auftaktveranstaltung für diese Maßnahme.
Unter anderem stellte Johannes Bogner von der Waldbesitzervereinigung Sulzbach-Rosenberg eine Waldpflegemaßnahme vor. Nach seinen Angaben wurden dabei schlecht geformte Kiefern entfernt, um vitalere und qualitativ bessere Bäume besser wachsen zu lassen. Die Entsorgung des Holzes erfolgte mit einer Holzerntemaschine, die bei der Arbeitssicherheit entscheidende Vorteile bietet.
Lukas Lederer verdeutlichte die Bedeutung natürlicher Eichenverjüngung an einem praktischen Beispiel. Es waren weit mehr junge Eichen im Heidelbeerstrauch auffindbar, als anfangs gedacht: pro Hektar sogar rund 3000 Stück. Seiner Ansicht nach ist auch hier die Natur am kostengünstigsten beim Umbau des Waldes behilflich – wenn genügend Licht auf den Boden fällt und die jagdlichen Verhältnisse passend sind.
Klaus Schreiber und Jäger Richard Sebast stellten zwei Pflanzflächen vor. Eine wurde mit Rotbuchen und Linden bepflanzt und eingezäunt, während eine andere Fläche ohne Zaun Buchenvoranbau erhielt. Schreiber erläuterte, dass das Einbringen weiterer Mischbaumarten notwendigerweise durch Pflanzen geschehe, da es keine Samen tragenden Altbäume gebe. Dank des jagdlichen Einsatzes von Richard Sebast sei dies teilweise ohne Zaun möglich.
In Herbst und Winter werden Fortbildungskurse in den Bereichen Pflanzung, Wildschutzmaßnahmen und sichere Arbeit mit der Motorsäge für die Waldbesitzer angeboten. Sie sind aber auch für andere Waldbesitzer erhältlich. Auf der Webseite des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Amberg-Neumarkt in der Oberpfalz unter der Rubrik „Veranstaltung Waldbesitzer – Fortbildung“ findet man weitere Informationen.
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