Nach einer guten Stunde Fahrt bei winterlichen Verhältnissen stand nach der Ankunft zuerst ein Film auf dem Programm, in dem Zeitzeugen über ihre Zeit im KZ berichteten. Der jüngste überlebende Häftling war Jack Terry. Er ist jetzt 89 Jahre alt, lebt in New York und kommt seit dem 50. Jahrestag der Befreiung des KZs 1995 jedes Jahr zum Gedenktag nach Flossenbürg.
Danach begann die zweistündige Führung am Verwaltungsgebäude, das sich außerhalb des Konzentrationslagers befand. Bei der Befreiung des Lagers 1945 machten die Amerikaner viele Fotos. Die Betreuerin erklärte die einzelnen Gebäude, von denen nur noch wenige stehen. Wie erging es einem Häftling bei der Ankunft? Die durchschnittliche Lebenserwartung betrug im Lager Flossenbürg etwa ein halbes Jahr. Unvorstellbar die Schikanen der Aufseher, die menschenunwürdigsten Behandlungen, die Qualen.
Schneefall und Wind während der Führung verstärkten die vielen schlimmen Eindrücke noch. „Arbeit macht frei“ – Vernichtung durch Schwerstarbeit. Wer in der Krankenbaracke landete, hatte schon verloren. Man lag, bis man verdurstete. Es gab auch ein Gefängnis im Lager, Einzelhaft und Folter. Im Hof stand die Genickschussanlage. Hier wurde auch Dietrich Bonhoeffer hingerichtet.
Im „Tal des Todes“ stand das Krematorium. Als die Leichenberge zu groß wurden, errichtete man Scheiterhaufen. Die Asche wurde in das angrenzende Wäldchen gestreut. Gräbt man heute dort, stößt man auf eine Ascheschicht.
Im ehemaligen Kasino der SS, heute ein schönes Bistro mit Seminarräumen, fand eine kurze Pause vor der Rückfahrt statt.
Anmerkung: Am 27.01.1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Ein denkwürdiger Tag!
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