Edelsfeld
03.08.2022 - 03:00 Uhr

Altbürgermeister Werner Renner aus Edelsfeld feiert 70. Geburtstag

Ein gebürtiger Königsteiner hat die Entwicklung der Gemeinde Edelsfeld über Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt: Am Mittwoch wird Altbürgermeister Werner Renner 70 Jahre alt.

Geburtstagskind Werner Renner in seiner Wohlfühloase, dem heimischen Garten und Terrasse. Bild: lei
Geburtstagskind Werner Renner in seiner Wohlfühloase, dem heimischen Garten und Terrasse.

"Mit 70 gilt man von vornherein als alt", sagt Werner Renner. "Das sehe ich partout nicht ein und weigere mich, alt zu sein." Aufgewachsen ist er in der Nachkriegszeit mit seinen vier Geschwistern auf dem Hof seiner Eltern in Mönlas in der Gemeinde Königstein. Ein herber Schlag traf die Familie mit dem frühen Tod einer der beiden Schwestern. "Wohlstand gab es seinerzeit nicht, aber hungern musste auch keiner", sagt er über seine Jugend.

Nach dem Realschulabschluss in Sulzbach-Rosenberg absolvierte Werner Renner eine Lehre zum Vermessungstechniker und bildete sich zum Bautechniker weiter. Früh lernte er seine große Liebe kennen: Im jungen Alter von 20 Jahren heiratete er seine Erika. Im November dieses Jahres steht für beide die Goldene Hochzeit an. Sein Zuhause baute sich das Paar in Edelsfeld. Das Eheglück vervollständigten Sohn Berti und Tochter Gabi. Der ganze Stolz der Großeltern ist Enkel Maxin.

Feuerwehr-Kommandant wird Bürgermeister

20 Jahre lang arbeitete Werner Renner in leitender Funktion in einem Ingenieurbüro. Von 1985 an bis 1990 bekleidete er das Amt des Kommandanten der Feuerwehr Edelsfeld. Im Jahr 1990, im Alter von 37 Jahren, wählte ihn die Bevölkerung der Gemeinde Edelsfeld zum Bürgermeister. Die bisherige Mehrheitsfraktion fand sich erstmals auf der Oppositionsbank wieder, was den Start für den jungen Bürgermeister nicht leichter machte.

Die erste große Aufgabe war der Bau der Kanalisation im Hauptort Edelsfeld, ohne die vermutlich keine weiteren Baugebiete mehr genehmigt worden wären. Die Entscheidung mit der wohl größten Tragweite war 1996 die Ausgliederung der Gemeinde Edelsfeld aus der Verwaltungsgemeinschaft Königstein. 85,2 Prozent der Edelsfelder votierten in einem Bürgerentscheid für den Ausstieg - für Renner bis heute die richtige Entscheidung. Die Hirschbacher hätten ihm den Austritt seinerzeit schneller verziehen wie die Königsteiner, meint er.

Erfolgreich ins zweite Glied

Der Bau des Rathauses oder die Gründung der AOVE GmbH fielen ebenfalls in seine Amtszeit. Als er 2008 aus freien Stücken seinen Stuhl im Rathaus räumte, kandidierte er für den Gemeinderat und wurde mit einem überragenden Ergebnis gewählt. Skeptiker äußerten Bedenken, ob es klug sei, wenn ein ehemaliger Bürgermeister als Gemeinderat tätig ist. Aus heutiger Sicht sagt Werner Renner: „Es hat funktioniert, und zwar sehr gut.“

2009 verlieh der bayerische Innenminister Joachim Hermann die Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung an Werner Renner. Seit 2018 darf er nach einer Entscheidung seines Nachfolgers im Bürgermeisteramt, Hans-Jürgen Strehl, und des Gemeinderats den Titel Altbürgermeister der Gemeinde Edelsfeld führen.

Schritt in die Selbstständigkeit

Während seiner Zeit als Chef im Rathaus hatte Renner erkannt, dass sich eine leitende Funktion in einem Angestelltenverhältnis mit den zeitintensiven Aufgaben eines Bürgermeisters nicht verbinden lässt. Deshalb gründete er sein eigenes Ingenieurbüro. Der ursprüngliche Plan, mit drei Angestellten im kleinen Rahmen zu bleiben, ging aber nicht auf. Heute beschäftigt das Büro Renner + Hartmann Consult in seinen zwei Niederlassungen im Osten sowie im Hauptbüro in Amberg insgesamt 35 Mitarbeiter. Seit fünf Jahren tritt Werner Renner hier kürzer und hat die Leitung der Firma an seine Geschäftspartner übergeben.

Ruhiger ist es im Leben von Werner Renner deshalb nicht geworden, aber etwas ausgeglichener. Entspannung findet er im heimischen Garten und auf der Terrasse bei einem Glas Wein mit Gattin Erika. So oft es geht, wird Enkel Maxin in Berlin besucht. Bei seinem großen Hobby Golf spielt der Jubilar derzeit in seiner Altersklasse sogar um die bayerische Meisterschaft mit.

Von 1996 bis 2014 saß Renner für die FDP/Freie Wählerschaft im Kreistag. Als Mitglied des Verwaltungsrats beschäftigte ihn das St.-Anna-Krankenhaus und ließ ihn nicht mehr los. In seinem Förderverein möchte er noch eine Weile Vorsitzender bleiben. Gleiches gilt für die Tätigkeit als Sozialrichter in Regensburg.

 
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