Nach dem Sturm Emmerlinde, der Ende Mai in der Oberpfalz für Verwüstung in den Wäldern sorgte, hat der Borkenkäfer sehr günstige Bedingungen, sich weiter auszubreiten. Denn: Das Sturmholz bietet den Fichtenborkenkäfern einen idealen Brutraum.
Bei einem Gespräch im Wald informierte Sven Grünert mit Johann Renner und David Karl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ALEF) über den möglichen verstärkten Befall durch den Borkenkäfer. "Zuerst erfolgt der Befall der gebrochenen oder geworfenen Fichten", sagte Grünert. Nicht aufgearbeitete Einzel- oder Nesterwürfe könnten sehr leicht Stehendbefall im angrenzenden Bestand verursachen. Der Brutraum in den einzeln geworfenen Bäumen werde schnell von Borkenkäfern besetzt. Danach würden sich weiter anfliegenden Käfern auf angrenzende, stehende Fichten konzentrieren. Die vom Sturm geschaffenen Schadflächen werden so zusätzlich durch den Käfer vergrößert. Die Witterungsverhältnisse haben dabei noch einen wesentlichen Einfluss.
Grünert erinnerte deshalb daran, dass auch der Waldschutz zu den Aufgaben der Waldbesitzer gehört. Eine zügige Beseitigung umgestürzter Bäume sei notwendig zur Verhinderung des Wiederausflugs der Insekten und zur Anlage einer Geschwisterbrut. Eine manuelle wie maschinelle Entrindung der Stämme sei wirksam. Natürlich dürfe auch nicht vergessen werden, das bearbeitete Holz rechtzeitig aus dem Wald abzutransportieren.
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