Ehenfeld bei Hirschau
01.08.2019 - 15:17 Uhr

Mit giftigem Schimmel belasteter Kindergarten: Kinder ziehen wohl in Container

Wie geht es weiter mit dem Ehenfelder St.-Michael-Kindergarten, der mit Schimmelpilzen belastet ist? Bei einem Elterngespräch informierte Hirschaus Bürgermeister Falk, dass sich die Verwaltung übergangsweise um eine Containerlösung bemüht.

Das Gebäude dürfen die Kinder und Mitarbeiterinnen des St.-Michael-Kindergartens in Ehenfeld nicht mehr betreten. Die Stadt Hirschau bemüht sich, dass die Kleinen ab Herbst übergangsweise in Container untergebracht werden können. Bild: spw
Das Gebäude dürfen die Kinder und Mitarbeiterinnen des St.-Michael-Kindergartens in Ehenfeld nicht mehr betreten. Die Stadt Hirschau bemüht sich, dass die Kleinen ab Herbst übergangsweise in Container untergebracht werden können.

Wie es künftig ganz grundsätzlich mit dem kleinen Kindergarten in Ehenfeld weitergeht, "obliegt dem Stadtrat", stellt Hirschaus Bürgermeister Hermann Falk klar. Möchte die Kommune das bestehende Gebäude sanieren? Wechseln die Kinder in einen der drei Kindergärten im Stadtgebiet? Oder gibt es eine völlig andere Lösung? Zunächst sei es oberste Priorität, dass "die Kinderbetreuung zum neuen Kindergartenjahr sichergestellt ist". Notwendig ist das geworden, weil vor rund einer Woche die katholische Pfarrgemeinde, die der Träger der Einrichtung ist, den St.-Michael-Kindergarten geschlossen hat. Ein Raumluftgutachten wies giftige Pilzsporen in der Luft nach. Die letzten Tage vor den Ferien verbringen die Kleinen daher im Gemeinschaftshaus in Ehenfeld.

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Die Stadtverwaltung bemüht sich nach Auskunft von Falk, Container aufzutreiben, beziehungsweise ein anderes Gebäude im Stadtgebiet von Hirschau "als Notlösung anbieten zu können". Damit habe man etwas mehr Zeit, "sich eine längerfristige Lösung zu überlegen und zu planen". Denn seit rund einer Woche weiß die Stadtverwaltung nun auch, dass die Diözese in Regensburg mit der Rückgabe der Trägerschaft einverstanden ist.

Stadt saniert Schule

Bei dem Gespräch, das die Stadt für die Eltern Anfang der Woche organisiert hatte, erklärte Falk, dass derzeit alle drei städtischen Kindergärten in Hirschau völlig ausgelastet seien. Hinzu komme, dass die Schließung des Kindergartens zu "einem ungünstigen Zeitpunkt" komme. Die Stadt schultert die Sanierung der Grund- und Mittelschule. Demnach ist es schwer, dort übergangsweise Räume anbieten zu können. Also sollen die Kinder schnellstmöglichst in Containern untergebracht werden. Doch wo lassen sich diese Gebäudeteile mit insgesamt rund 28 Metern Länge und rund 15 Metern Breite aufstellen? Man brauche dafür unter anderem eben auch genügend Parkplätze, Strom, Wasser und einen Kanalanschluss. Falk erklärte den Eltern, dass eine Übergangslösung gefunden werden müsse, die "zwei, drei Jahre funktioniert - auch im Winter. Außerdem sollen sich die Kinder in der Umgebung auch wohlfühlen."

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Verschiedene Standorte - vom Pausenhof der Schule in Hirschau, vor der Schule in Ehenfeld über das Gemeinschaftshaus - wurden bereits diskutiert. Als Favorit gelten demnach der Vorplatz der Hirschauer Schule sowie der frühere Sportplatz in Hirschau in unmittelbarer Nähe des Antonius-Kindergartens. Jedoch fürchten einige Eltern: Ist der Kindergarten einmal erst aus Ehenfeld verschwunden, kommt er dann jemals wieder zurück?

Fokus auf September

"Das kann passieren", sagt Elternbeiratsvorsitzende Martina Stahl. "Wichtiger für viele Eltern ist aber: Hauptsache wir haben ab 1. September eine Betreuungsmöglichkeit für unsere Kinder." Sie sei froh, dass die Stadtverwaltung das Thema sehr ernst nehme. "Ich habe das Gefühl, dass man dort wirklich mit Hochdruck an einer Lösung arbeitet." Allerdings sei es höchste Zeit, dass nun etwas passiere. Viele Eltern kritisieren, dass das Problem mit dem Kindergarten - vor allem vonseiten des Trägers - einfach ausgesessen wurde. "Wir hängen derzeit völlig in der Luft." Bürgermeister Falk plant, dass sich der Stadtrat in einer Sondersitzung zu dem Thema trifft. "Wir werden Sie mit Sicherheit nicht im Regen stehen lassen", versprach er.

In der Luft hängen derzeit wohl aber auch die Mitarbeiterinnen des Kindergartens. Denn zum Monatsende soll der Betrieb der Einrichtung abgewickelt sein. Zum 1. September sei zudem eine neue Mitarbeiterin eingestellt worden. Das Bistum in Regensburg ließ eine Anfrage von Oberpfalz-Medien/Amberger Zeitung am Donnerstag, wie es mit den Arbeitsverhältnissen der Erzieherinnen weitergeht, unbeantwortet.

 
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