Eine Absenkung des Eixendorfer Stausees um weitere fünf Meter ist nötig. Zudem entsteht ein neuer Entnahmeturm, der durch die Regulierung der Wasserzirkulation die Blaualgenbildung im See reduzieren soll. Unmittelbar von diesen Baumaßnahmen betroffen sind vor allem tausende Lebewesen. Ob mit oder ohne Kiel, Schneckengehäuse oder nicht, stark oder nur leicht gerippt - die Rede ist von zahlreichen Großmuscheln, die, wie einst ganze Ortschaften, zurzeit umsiedeln müssen. Diesen Großumzug übernehmen die Koordinationsstelle für Muschelschutz der Technischen Universität München, der Fischereiverein Neunburg sowie zahlreiche freiwillige Helfer.
Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Grund- und Mittelschulen Neunburg vorm Wald und Rötz informierten sich der Regierungspräsident der Oberpfalz, Axel Bartelt, der Erste Bürgermeister der Stadt Neunburg vorm Wald, Martin Birner, der Erste Bürgermeister der Stadt Rötz, Dr. Stefan Spindler, sowie die stellvertretende Landrätin des Landkreises Schwandorf, Birgit Höcherl, über die Hintergründe und die Vorgehensweise der Muschelbergung. Muscheln zu bergen, war an diesem Tag leider nicht möglich.
Win-Win-Situation
Durch die Absenkarbeiten ist das Flussbett zu durchweicht. Die Gefahr einzusinken, wäre für alle Anwesenden, vor allem für die Kinder, viel zu groß gewesen, so die Zuständigen vor Ort. Regierungspräsident Axel Bartelt - mit Gummistiefeln für alle Eventualitäten ausgerüstet - unterstreicht einmal mehr den gelebten Zusammenhalt und die angenehme Kooperation aller Beteiligten rund um das Wohl des Eixendorfer Stausees: "Naturschutz, Wasserwirtschaft und die Fischerei arbeiten hier wunderschön zusammen".
Ein besonderes Augenmerk legte er auf die Symbiose von Umweltgedanken und Bildungsauftrag dieser Muschelbergungsaktion für die Kinder. Als Initiator des "Runden Tisches Eixendorfer See" setzt er sich bereits seit einigen Jahren für ein intaktes, von ihm als "Juwel" bezeichnetes, Biotop ein. Außerdem erläuterte er der Besucherschaft die geplanten Baumaßnahmen, die nach Fertigstellung eine Win-Win-Situation für Wasserlebewesen und Mensch darstellen sollen.
Von Kindern lernen
Bürgermeister Martin Birner hebt den Erholungswert und das Tourismuspotenzial des Sees hervor, der für ihn ein wahrer "Schatz" ist. Die stellvertretende Landrätin Birgit Höcherl stimmte in die Lobeshymnen auf diese "Gemeinschaftsaktion" ein und betonte zudem: "Meine Generation kann in Sachen Umweltbewusstsein viel von den Kindern und Jugendlichen lernen."
Die Experten standen den interessierten kleinen und großen Besuchern der Umweltbildungsaktion für die vielen Fragen, wie zum Beispiel „Wie pflanzen sich Muscheln fort?“, „Woran erkennt man das Alter von Muscheln?“, zur Verfügung und erklärten Wissenswertes rund um die Großmuscheln im Eixendorfer See. Regierungspräsident Bartelt kündigte bereits an, in naher Zukunft am Eixendorfer See angeln zu wollen - natürlich mit Angelschein und einer gültigen Tageskarte.
"Meine Generation kann in Sachen Umweltbewusstsein viel von den Kindern und Jugendlichen lernen."
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