Elbart bei Freihung
15.01.2024 - 14:27 Uhr

Frank-Muschalle-Trio begeistert das Publikum in der Kulturscheune Elbart

Zum Auftakt der letzten Veranstaltungsreihe in der Kulturscheune Elbart gelang Günther Preuß mit dem Engagement des Frank-Muschalle-Trios eine kleine Sensation. Swing, Blues und Boogie Woogie ist das Markenzeichen der Band.

Es ist schon phänomenal, wie es Günther Preuß immer wieder gelingt, derart bekannte Künstler auf die Kulturbühne einzuladen, die dann auch noch, wie Frank Muschalle, charmant Komplimente machen: „Wer in der Kulturscheune Elbart aufgetreten ist, der hat es geschafft.“

Preuß versprach bei der Begrüßung „eine zauberhafte Musik, ein Antidepressivum, ein Zaubermittel, das einen umgehend in gute Laune versetzt“. Und das war wahrlich nicht zu viel versprochen. Die Superlative reichen nicht aus, um den Ablauf dieses Abends zu beschreiben.

Auftritte auf der ganzen Welt

In der Besetzung Frank Muschalle (Piano), Dirk Engelmeyer (Schlagzeug, Gesang) und Matthias Klüter (Kontrabass) zählen die Musiker seit Gründung der Formation im Jahr 1990 zu den europa- und weltweit gefragtesten Gruppen. Sie spielten über 2000 Konzerte in ganz Europa, Paraguay, Bolivien, USA und Nordafrika. In den Jahren 2022 und 2023 gab es Auftritte in San Francisco, Chicago, Seattle, Vancouver, Ottawa und Montreal. Drei exzellente Künstler auf der Bühne der Kulturscheune, jeder spielte sein Instrument auf individuelle und außergewöhnliche Art.

Frank Muschalle am Klavier, swingend und dann wieder mehr bluesig, flog manchmal in einem schier unglaublichen Tempo über die Tasten, dann hämmernd und zwischendurch atemberaubend trillernd, dass man nur sprachlos staunen konnte, um dann nach rhythmischem Spiel wieder leiser und melodiöser zu werden. Dirk Engelmeyer zeigte sein Können am Schlagzeug mit den Jazz-Besen und fast zärtlich mit den Händen und Fingern die Bespannung der Schlagzeugbecken. Ein unglaubliches, nie enden wollendes Solo, dehnte er bis hinauf in die obere Etage der Kulturscheune aus, dazu beiläufig auch Gläser, Geländer und den Boden benutzend. Matthias Klüter gab mit dem Kontrabass den sonoren Rhythmus vor und überzeugte auch mit einem Solo.

Publikum voll dabei

Die Spielfreude der drei Musiker und ihre gute Laune sprang förmlich auf das Publikum über. Von Anfang an war das Publikum dabei, sich dem Rhythmus der Musik überlassend, mitklatschend und mit Zurufen an die Musiker. Frank Muschalle, ein hervorragend unterhaltsamer Kommunikator zwischen den Liedern, einige davon von der aktuellen CD „The Spiekeroog Sessions“, erreichte die Zuhörer jederzeit, erzählte humorvolle Geschichten und scherzte mit dem Publikum. Die Stimme von Dirk Engelmeyer als Vocalist war derart eindringlich und emotional bei den melancholischen Blues-Songs wie „Nobody is loving me“ oder am Schluss des Konzerts mit „Lost love“, dass jeder tief berührt war.

Wenn Günther Preuß bei der Abmoderation Gustav Mahler mit „Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten“ zitierte und hinzufügte „Die Künstler brauchen die Fähigkeit, Musik zum Erlebnis werden zu lassen, die Zuhörer dem Alltag zu entreißen“, dann stimmte ihm jeder zu, der diesen unvergesslichen Abend miterlebt hatte.

 
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