Ellersdorf bei Freudenberg
03.05.2022 - 08:33 Uhr

Großes Interesse an Sternfahrt gegen geplanten Steinbruch bei Ellersdorf

Das Vorhaben, auf dem Friedrichsberg zwischen Ellersdorf und Etsdorf einen Steinbruch zu errichten, treibt viele Bürger aus der Gemeinde Freudenberg um. Entsprechend groß ist das Interesse an einer Fahrrad-Sternfahrt zu dem Waldstück.

85 Teilnehmer versammelten sich auf dem Dorfplatz in Ellersdorf, um gemeinsam zu dem Waldstück zu wandern, auf dem die Firma Godelmann aus Högling einen Steinbruch errichten will. Die Bürgerinitiative "Kein Godelmann-Steinbruch mit Schwerlastverkehr im Landschaftsschutzgebiet Freudenberg/Ellersdorf/Etsdorf" hatte dazu eingeladen. Etwa die Hälfte der Teilnehmer kam mit dem Fahrrad, die andere Hälfte war zu Fuß unterwegs. Viele Etsdorfer, Bewohner der Oberlanddörfer und Freudenberger waren dabei.

Wilhelm Koch und Rudi Preitschaft informierten die Teilnehmer vor Ort über ihren Kenntnisstand. Demnach plane die Firma Godelmann im Waldstück mit der Bezeichnung Winterleite, jedes Jahr rund 10.000 Tonnen Granit abzubauen. Der vorgesehene Steinbruch sei nur einige Hundert Meter von der Wohnbebauung im Bereich Ellersdorf und Bärnmühle entfernt. "Wir gehen davon aus, dass es hier auch Sprengungen geben wird", sagte Koch. Klar sei, dass das Gesteinsmaterial im Wald verladen und abtransportiert werden müsse. Lastwagen müssten den Granit über die Waldwege am Friedrichsberg zum Werk nach Högling fahren.

Rudi Preitschaft, der auch dem Freudenberger Gemeinderat angehört, erläuterte, dass sich das geplante Abbaugebiet in einem Landschaftsschutzgebiet befinde, das sich vom Johannisberg bis zum Magdalenental erstreckt. Es sei einst ausgewiesen worden, um die zusammenhängende Waldlandschaft und die Ruhe dort zu bewahren.

Auch Jagdpächter Gerhard Stich meldete sich zu Wort. Er berichtete, wie schwierig es für den Eigentümer eines alleinstehenden Gehöfts sei, aus naturschutzfachlicher Sicht die Genehmigung für einen Erweiterungsbau zu bekommen. "Und hier soll so etwas erlaubt sein?", fragte er. Er hoffe, dass nicht mit zweierlei Maß gemessen werde.

Redebeiträge gab es von mehreren Teilnehmern. Einer sagte, er erwarte, dass die Gemeinde Freudenberg die Sorgen der betroffenen Anlieger ernst nehme und sich eindeutig positioniere. Ein anderer regte an, sich Mitstreiter zu suchen und sich zu vernetzen. Anwesend war auch ein Vertreter des Landesbunds für Vogelschutz. Mit ihm wurde ein offener Informationsaustausch vereinbart.

 
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