"Welche Mobilität braucht Ihre Kommune?": Damit war ein Workshop mit Mobilitätsberaterin Annette Schwabenhaus betitelt, den das Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) und Joachim Scheid, Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, für Bürgermeister, kommunale Energie- und Klimaschutzbeauftragte und Organisationen anboten.
"Wenn man Mobilität neu denken will, müssen wir uns über Ziele und Zielgruppen unterhalten", sagte die Referentin im Ensdorfer Klosters. Derzeit sei eine deutliche Zunahme beim öffentlichen Fernverkehr, bei E-Bikes und Carsharing zu verzeichnen. Eine Chance sah Schwabenhau gerade für E-Bikes, die in hügeligen Gegenden gegenüber dem Fahrrad immer mehr bevorzugt würden. "Anfangen, anfangen, Ideen entwickeln - einfach anfangen", riet Annette Schwabenhaus und zeigte Mobilitätskonzepte auf, die die Wirtschaft förderten und Arbeitplätze sicherten, aber Abwanderung stoppten. Zubringer zum Bus könnten Bürger und Umwelt entlasten, Partybusse könnten Unfälle vermeiden.
Die Mobilitätsexpertin bedauerte, dass viele Eltern ihre Kinder auch bei kurzen Wegen mit dem Auto zur Kindertagesstätte oder Schule brächten. Das sei ein Wohlstandsproblem aus Bequemlichkeit, "aber muss es immer das Mutti-Taxi sein, kann es nicht auch ein Mutti-Sammeltaxi sein?" Angebote von E-Bikes durch Kommunen seien interessant für Berufstätige, Senioren und Gewerbe, "denn Pedelecs sind Freiheit pur".
Die E-Mobilität bezeichnete Annette Schwabenhaus als einen großer Faktor, bei dem man Geben und Nehmen üben könne. Etwa beim Sharing (Teilen), bei Mitfahrportalen (auch spontanen) und beim Batterietausch. Oft seien neue Mobilitätsformen ideale Angebote für einzelne Zielgruppen unter den Prämissen "schnell, cool, kostengünstig und ökologisch". Detailliert ging die Referentin auch auf Reichweitenentwicklung bei E-Autos, Stromverbrauch und Ladeleistung ein.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.