Ensdorf
10.08.2023 - 15:05 Uhr

Klimadinner in Ensdorf zeigt, dass Umweltschutz lecker schmeckt

Klimafreundliches Essen bedeutet nicht, auf Genuss zu verzichten: Den Beweis lieferte erneut das Klimadinner im Kloster Ensdorf.

Die Lebensmittel in unserem Kühlschrank wie auch die Zutaten auf unserem Teller verursachen durch ihre Produktion, ihren Transport, ihre Lagerung und Verpackungen CO2-Emissionen, den sogenannten CO2-Fußabdruck. Dass klimafreundliches Essen auch besonders gut schmeckt, das zeigt die Klosterküche Ensdorf zusammen mit der Umweltstation seit mittlerweile neun Jahren beim Klimadinner.

Das letzte Juli-Wochenende steht bei vielen Stammgästen im Terminkalender, denn die Plätze sind rar beim Klimadinner und sie waren auch heuer wieder lange im Voraus ausgebucht. Und erneut zeigte sich: Klimafreundliches Essen bedeutet nicht Verzicht, sondern Neues auszuprobieren, und vor allem bewusst zu essen und zu genießen. Da jeder Mensch essen muss, hat auch jeder einzelne beim Essen und Einkaufen viele Möglichkeiten, klimaschonend zu handeln, wie es in einer Pressemitteilung zum Klimadinner heißt. Die wichtigste Empfehlung laute: Weniger Fleisch und Wurst – dafür bessere Qualität. "Denn allein bei der Erzeugung von einem Kilogramm Rindfleisch entstehen rund 13 kg Treibhausgase, bei saisonal und regional erzeugtem Obst sind es dagegen nur 500 Gramm und bei Gemüse sogar nur 150 Gramm", betonten die Veranstalter.

Gazpacho und Kohlrabischnitzel

Landwirtschaft und Ernährung seien in Deutschland zu rund 20 Prozent am Ausstoß klimaschädlicher Gase beteiligt. "Damit liegen sie gleich auf mit der Mobilität", heißt es in der Presseinfo. Daran lasse sich aber etwas ändern. Empfangen wurden die Gäste mit einem „Wacholder-Wanderweg Gin“ oder der alkoholfreien Variante Boar-Gin, bevor die Küche mit Wildkräutersemmelchips, Gundermannfrischkäse und einem Möhren-Tomaten-Aufstrich grüßte. Statt einer warmen Suppe gab es Gazpacho mit Ziegenkäse und Minze, ideal an einem zwar regnerischen, aber lauen Sommerabend. Als Hauptgang gab es Wildschweinbraten oder Kohlrabischnitzel in Sesammantel mit Wildkräuter-Kartoffelplätzchen und Karotten-Pastinaken-Gemüse.

Kunst und Musik

Danach war ein Spaziergang durch die Ausstellung der Ensdorfer Künstler, begleitet von Live-Musik von Steffi Heelein und Boris Rusakow, durchaus angebracht, bevor die beiden Neuen der Umweltstation, Anita Pedall und Gabi Vetter-Löffert, zur Nachspeise riefen. Zwischen den Gängen gab es Infos zu den Produkten, zum Rezept, zu den regionalen und biologisch produzierenden Lieferanten oder zu klimafreundlichem Lebensstil mit Genuss. Der ließ beim Dessert auch nicht lange auf sich warten: Geeiste Basilikumtörtchen mit Erdbeersoße, dazu in Klosterhonig karamellisierte Sonnenblumenkerne und Haselnüsse sowie Zucchini-Schoko-Gugelhupf verwöhnten den Gaumen. Am späten Abend ging ein gelungenes Fest zu Ende, nicht bevor sich die die Mitarbeiterinnen der Klosterküche ihren verdienten Applaus der begeisterten „Klimaaktivisten“ kulinarischer Art abgeholt hatten.

 
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