(tra) Ulrike Pongratz stellte die Firma vor, die 1960 den Grund südlich von Wolfsbach ankaufte und zwei Jahre später die stationäre Anlage errichtete, die heute noch in Betrieb ist. Im Jahr 1975 wurde das zweite Abbaugebiet weiter südlich gefunden. Einige Zahlen belegen die Bedeutung des Unternehmens: In den vergangenen fünf Jahren wurden jährlich 750 000 Euro in den Betrieb investiert. 260 000 Tonnen Schotter werden pro Jahr durchschnittlich verkauft, das bedeutet in den Sommermonaten 75 Abholungen pro Tag. 80 Prozent des Materials werden im Umkreis von 15 Kilometern abgesetzt. "Steinbruch und Natur ist ein Miteinander, kein Gegeneinander", betonte Ulrike Pongratz. Studien würden belegen, dass ein betriebener Steinbruch für die Natur um ein Vielfaches wertvoller als bewirtschaftete Ackerflächen und Nutzwaldgebiete sei. Außerdem würden Steinbrüche irgendwann zumeist an die Natur zurückgegeben.
Geplant ist, den Standort Wolfsbach weiter zu betreiben, wofür vieles spreche. Eine Vorgabe des Landesentwicklungsplans sei, vor Neuaufschlüssen zunächst vorhandene Steinbrüche auszubeuten. Dass der Rohstoff gebraucht wird, zeige alleine der geringe Lieferradius. Außerdem ist eine sehr gute Verkehrsanbindung vorhanden und der Steinbruch kann von außen nicht eingesehen werden, womit das Landschaftsbild des Vilstals nicht beeinträchtigt wird. Dies soll auch nach der Erweiterung so sein, wie Alexander Pongratz vor Ort bestätigte.
Wie Bürgermeister Markus Dollacker bekanntgab, ist der erste Schritt für eine Erweiterung getan, denn das Wasserrechtsverfahren ist durch und soll, wie Planer Rainer Rubenbauer erläuterte, in den nächsten Jahren realisiert werden. Damit werde eine ordnungsgemäße Entwässerung des Steinbruchs und der Deponie sichergestellt.
Diplom-Ingenieur Walter Pirner von Protect Umwelt erklärte, dass es sich bei der Firma Pongratz um eine Deponie der Klasse Null handle. Hier dürfen nur mineralische Abfälle, vor allem Boden und Bauschutt, abgelagert werden, welche die niedrigsten beziehungsweise strengsten Zuordnungswerte der Deponieverordnung einhalten. Seine Aufgabe sei es, im Rahmen der Fremdüberwachung, die Betreiber hinsichtlich eines geordneten Deponiebetriebes durch Beratung, Kontrolle und Überwachung fachlich zu unterstützen. So werden in der Deponie nur Abfallstoffe eingebaut, die vorher beprobt und untersucht wurden, betonte Pirner, der der Firma einen vorbildlichen Betrieb bescheinigte.
Zusätzlich ist die Deponie von Grundwassermessstellen umgeben. An diesen werden regelmäßig Grundwasserproben durch den Fremdüberwacher entnommen und labortechnisch untersucht. Hierdurch wird nachgewiesen, dass die Deponie keine negativen Auswirkungen auf das Grundwasser hat. Aufgrund der geplanten Erweiterung des Steinbruchs sollen vier weitere Messstellen errichtet werden. Sämtliche Planungen erfolgen unter Beteiligung der Naturschutzbehörde, um natur- und artenschutzrechtliche Vorgaben zu berücksichtigen. Nach Abschluss des Deponiebetriebes wird das ursprüngliche Geländeprofil wieder hergestellt, die Flächen sind dann wieder für die land- oder forstwirtschaftliche Nutzung geeignet.
Mehr Schotter, keine Belastung
Ensdorf
26.07.2018 - 16:09 Uhr
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