Erbendorf
28.06.2023 - 13:51 Uhr

24 Stunden Steinwald: Reizvolle Ecken, seltene Pflanzen und spannende Sagen

Verborgene Schätze, fliegende Steine und ein traumhafter Sonnenaufgang. Dies alles und noch viel mehr gab es bei der fünften Ausgabe der Aktion „24 Stunden Steinwald erleben“ zu entdecken.

Wie vielfältig der Naturpark Steinwald ist, durften rund 150 Teilnehmer bei der fünften Auflage der Aktion "24 Stunden Steinwald erleben" erfahren. "Einige Teilnehmer haben sich für mehrere Führungen angemeldet und somit tatsächlich einen ganzen Tag oder ein Wochenende im Steinwald erlebt", sagt Nina Lang von der Steinwald-Allianz über die zweitägige Veranstaltungsreihe. Sie blickt zufrieden auf die Veranstaltungsreihe zurück. Das Konzept, dass man sich seine eigenen Stunden im Steinwald gestalten kann, ging erneut auf. "Beeindruckend ist auch, mit wie viel Herzblut unsere Gästeführer und Gästeführerinnen ihre Exkursionen und Touren gestalten und mit welcher Liebe sie über ihr Fachgebiet und die Region erzählen", sagt Lang über das bunte Rahmenprogramm. Dass der Naturpark Steinwald auf einer relativ kleinen Fläche eine große Dichte an vielfältiger Flora und Fauna aufweist, ist längst kein Geheimnis. Viele dieser Naturschönheiten seien jedoch nur Experten bekannt, was sich im Rahmen der Veranstaltung nun änderte.

Besonders gut angenommen wurde die "Early Bird Sonnenaufgangswanderung" für Frühaufsteher. Die 25 Teilnehmer versammelten sich am Sonntagmorgen bereits um 3.30 Uhr am Wanderparkplatz in Hohenhard, um gemeinsam zum Oberpfalzturm aufzubrechen. Von der 33 Meter hohen Aussichtsplattform zeigte sich ein atemberaubender, filmreifer Sonnenaufgang bei klarem Himmel. Im Anschluss kamen die Wanderer in den Genuss eines reichhaltigen Frühstückbuffets an der Burgruine Weißenstein, welches von den neuen Pächtern des Waldhauses, Stephanie und Christopher Stehbach, serviert wurde.

Den Burgbesitzern auf der Spur

Am Vorabend ging es ebenfalls zum Weißenstein: Katrin Meyer und Benedikt Lippert (Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth) lasen Sagen aus dem Buch "Sagenschatz des Steinwaldes" an den Originalschauplätzen vor. Die Geschichten handelten vor allem von den ehemaligen Burgbesitzern, dem Adelsgeschlecht der Familie Notthafft. Bei anderen Veranstaltungen wurde es hingegen kulinarisch: Günther Erhardt von der Öko-Modellregion Steinwald führte auf acht Kilometern eine Gruppe zu verschiedenen Bio-Direktvermarktern. Ab Reuth bei Erbendorf ging es unter anderem nach Eiglasdorf zum Bio-Milchviehbetrieb der Familie Zahn. Hier konnten die Teilnehmer einem Melkroboter bei der Arbeit zusehen und erleben, wie die Bio-Milch in der eigenen Molkerei verarbeitet wird.

Ein weiterer Höhepunkt war in Forsthof der Anbau von weißen Erdbeeren von Beeren-Pionier Jürgen Streubel. Er führte über seine Felder, wo er auch Heidelbeeren, Erdbeeren sowie Goji-Beeren anbaut. Weiterhin zeigte Dr. Andreas Peterek, Geschäftsführer des Geoparks Bayern-Böhmen, einer Gruppe von Radfahrern die geologischen Besonderheiten am Steinwald-Radweg. Mehr Geologie gab es mit den Geoparkrangerinnen Angela Scharnagl und Michaela Griener zu entdecken. Bei einem Spaziergang zeigte Griener das Naturschutzgebiet Föhrenbühl bei Grötschenreuth in all seinen Facetten.

Flussperlmuschel und Wildkräuter

Scharnagl bot mit Start an der Kirche St. Peter in Wäldern eine Wanderung an. Es ging zum Teufelsstein, entlang des Grenzbaches und zur Infostelle Flussperlmuschel. Dabei boten sich einige Ausblicke über das Mitterteicher Becken in Richtung Oberpfälzer Wald. Durch die neue Flussperlmuschel-Infostelle an der Grenzmühle führte auch Naturpark-Rangerin Cornelia Greiner am Sonntagnachmittag. Einige Interessierte nutzten das Angebot von Jochen Neumann, der durch die Ausstellungsfläche des neuen Museums Flucht-Vertreibung-Ankommen in Erbendorf führte.

Rund um den Schlossberg Waldeck ging es mit Thomas Stingl, Vogelschutzwart beim Oberpfälzer Waldverein, auf eine Vogel-Beobachtungstour. In die Welt der heimischen Kräuter führte die zertifizierte Kräuterführerin Regina Herrmann auf dem Essbaren Wildpflanzenpark ein. Revierförster Wolfgang Schödel wanderte mit Interessierten ab dem Waldhaus "querfeldein" durch den Steinwald – zu einem renaturierten Feuchtgebiet und den Anhöhen versteckter, sonst nicht zugänglicher Felsen.

 
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