In der fünften Generation werden in Erbendorf große und kleine Träume aus Butter, Mehl, Sahne, Eiern, Schokolade und erlesenen Spirituosen gezaubert. Die Konditorei Kohr gilt als eine der bekanntesten Adressen in der Region, wenn es um exklusive Torten und Pralinen geht. Auch zu Ostern gibt es eigene Kreationen zu entdecken. Besonders die in Handarbeit gefertigten Osterpralinen und die Schokoladenosterhasen sind beliebt.
In der Backstube gehen nur Konditorinnen ans Werk – bis auf den Seniorchef Friedrich Kohr. Er „ist der Hahn im Korb“. Juniorchefin Barbara Kohr, seit 2013 mit im Betrieb und inzwischen die treibende Kraft, hat alles im Griff und den Überblick: „Wenn wir eine Hochzeitstorte machen, arbeiten wir insgesamt etwa eine Woche daran. Da ist es nötig, alles ordentlich zu organisieren, damit am Schluss alles zusammenstimmt.“
Wichtig ist dem fünfköpfigen Team die Qualität der Zutaten, denn davon hängt die Güte der Produkte ab. „Wir schauen, dass wir möglichst Regional einkaufen und machen auch vieles selbst“. So stammen die Konfitüren, für die Torten, oft von Früchten der eigenen Bäume. Für die Osterartikel wird hauptsächlich mit Schokolade und Marzipan gearbeitet. Kakaobohnen, Pistazien und Mandeln wachsen zwar nicht im rauen Oberpfälzer Klima, aber auch hier wird auf Qualität geachtet.
„Das wichtigste ist, dass die Schokolade genau richtig temperiert wird“, erklärt die Konditormeisterin während sie einen großen, elektrisch beheizten Topf umrührt. Wenn die Temperatur der Schokolade beim gießen nicht stimmt, würde sie nicht mehr richtig aus der Form gehen.
Die Osterfiguren werden in Kunststoff-Formen gegossen, die vorher verzieren werden. Teilweise werden Blüten und Blätter aus Marzipan hinein gelegt und befestigt. Gesichter, Farbflecken im Fell oder andere Ornamente werden aus weißer oder dunkler Schokolade mit Pinseln und Spritztüten in die Formen gemalt. Diese bestehen jeweils aus zwei Teilen, die zusammenpassen müssen. „Nach Möglichkeit Vorder- und Rückseite immer gleich bemalen, sonst sieht der Hase später schief aus.“
Dabei ist es jeder Konditorin selbst überlassen, wie sie den Hasen gestaltet. Wenn die Verzierungen andere Farben bekommen sollen, wird mit spezieller Kakaobutterfarbe gearbeitet: „Bei normaler Lebensmittelfarbe würde die Schokolade stocken. Oder wir Arbeiten dann mit Marzipan, das wir färben.“ Es werde aber versucht weitestgehend auf gefärbtes zu verzichten: „Das natürliche ist uns viel lieber“, betont die Chefin.
Die fertig vorbereitete Form, wird mit Metallklammern verschlossen. Dann wird flüssige Schokolade hinein gefüllt und mit der ganzen Form ein paar mal auf den Tisch geklopft, damit sich Luftblasen lösen. Nach einem kurzen Moment wird die überschüssige Schokolade wieder herausgegossen. „Das machen wir immer zweimal, sonst wird die Schokolade zu dünn.“ Zwischen den beiden Durchgängen muss die Schokolade abkühlen und fest werden. Anschließend bekommt der Hase einen Boden: „Das braucht alles Zeit.“
Die Produktion für die Osterartikel startet schon einige Wochen früher, „aber direkt vor Ostern ist‘s dann schon ganz schön dicke. Da gibt‘s dann auch noch Osterbrote. Aber unsere Spezialität sind die Schokoladenhasen und die Pralineneier.“ Eigene Schokoladentafeln werden zudem mit österlichen Sprüchen verziert.
Der Verkaufsraum ist schon ein paar Wochen vorher gut gefüllt mit den ganzen Osterprodukten. Es gibt große Schokoladeneier, die mit Pralinen gefüllt sind und jede Menge unterschiedliche Osterhasen. „Und jeder hat seinen eigenen Namen.“ Da gibt es das Schlappohr, den Doktorhasen, die Mutter mit Kind oder den Hasen mit Schaf, den „Happy“ und andere eher stilisierte, moderne Exemplare. „Von den Hasen verkaufen wir etwa 400 Stück“, schätzt die Junior-Chefin. Dazu kommen noch ungezählte Ostereier und Pralinen, die ihre Weg in die Osternester finden.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.