Nach der Theorie kommt die Praxis. Dabei konnten acht Probe-Imker des Imkervereins Erbendorf ihre Kenntnisse einmal praktisch anwenden. Die wichtigen Schritte der Honigernte und Verarbeitung führten sie dabei unter den Augen der Obmänner Rudi Gürtler und Wolfgang Schmidt aus.
So wurden vorab die vollen Honigwaben aus den beiden vereinseigenen Wirtschaftsvölkern am Lehrbienenstand entnommen. Dabei mussten die Probe-Imker beachten, nur „reife“ Honigwaben zum Schleudern zu entnehmen. „Erkennbar sind die reifen Waben daran, dass diese von den Bienen so gut wie vollständig mit Wachs verdeckelt worden sind“, wusste Imkervorsitzender Klaus Schmidt.
Wassergehalt messen
„Ist sich der Imker unsicher, besteht die Möglichkeit, mit einem sogenannten Refraktometer den Wassergehalt des Honigs festzustellen.“ Liegt dieser deutlich unter 18 Prozent, ist der Honig reif und kann geschleudert werden. Die Probe-Imker stellten einen Wassergehalt von 16 Prozent fest. „Dieser weist eine sehr gute Qualität aus“, bestätigte Obmann Rudi Gürtler. Auch geschmacklich war der entnommene Honig sehr würzig und von der Farbe her sehr dunkel.
Gürtler versorgte jeden einzelnen Probe-Imker mit einem Haarnetz und einer Hygiene-Einmalschürze. Denn Hygiene wird bei den Imkern groß geschrieben. Nun mussten die Honigwaben vor dem Schleudern erst mal vollständig entdeckelt werden. Anschließend kamen immer vier Honigwaben – eine wiegt rund zweieinhalb Kilo – in die Honigschleuder. Vorsichtig wurden die schweren Waben erst einmal angeschleudert, dann zweimal gewendet und schließlich vollständig ausgeschleudert.
Das Ergebnis war auch sofort zu sehen: In einem dicken Strang lief der ausgeschleuderte, zähe Honig durch ein Doppelsieb in einen Honigeimer. Alle Wachs- und Pollenteilchen wurden so dem Honig entzogen, im Eimer landete der gesiebte Honig in bester Imker-Qualität.
Richtiges Rühren
Weiter wurde aufgezeigt, wie ein Imker den Honig „rührt“, damit er eine cremige Konsistenz erhält und dadurch nicht mehr auskristallisiert. Wolfgang Schmid erklärte den Jung-Imkern, wie der gewonnene Honig mit einer sogenannten Abfüllkanne in die Honiggläser, die grundsätzlich als Mehrweggläser genutzt werden, abgefüllt wird. Wichtig ist auch das richtige Etikettieren der Honiggläser mit vollständig vom Gesetzgeber geforderten Angaben wie Haltbarkeitsdatum, Angaben zum Imker, Honigherkunft und vieles mehr.
Mit viel Freude und mehreren Eimern selbst gewonnenem Honig bester Qualität beendeten die Probe-Imker diesen Ausbildungsteil. „In Zukunft können Sie eigenständig Honig aus Ihren eigenen Bienenvölkern gewinnen und verarbeiten“, so Gürtler.
Imkervorsitzender Klaus Schmidt bedankte sich bei den motivierten Teilnehmern für ihre erbrachte Leistung. Sein Dank galt auch den beiden Ausbildern Rudi Gürtler und Wolfgang Schmidt, die mit großem Aufwand kurzweilig viel Wissen in dieser Praxisausbildung an die Jung-Imker weitergaben.
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