Die katholische Kirche feiert am morgigen Donnerstag das Fest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel, kurz gesagt Mariä Himmelfahrt. Ein großer Tag für die katholische Pfarrei. Denn die Pfarrkirche steht unter dem Patrozinium Mariä Himmelfahrt, die erstmals 1416 im Salbuch des Amts Parkstein für Erbendorf genannt wird. Neben ihr werden auch die St.-Veits-Kirche, die Kapelle „Zu unserer lieben Frau“ und die Johannis-Kapelle erwähnt
Damals war die St.-Veits-Kirche die Urkirche Erbendorfs. Der Pfarrsitz wanderte erst im Laufe des 15. Jahrhunderts von ihr auf die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Anscheinend hat der Kirchenbau schon früh durch einen Brand gelitten. Denn nach einer noch heute erhaltenen gotischen Inschrift an der Ostseite der Sakristei wurde 1474 der Chorbau begonnen. „Ano 1474 iccp chori“, was so viel heißt wie `inceptio chori´, „am Anfang des Chorbaus“.
Die Kirche wurde in den letzten Jahrhunderten bei den vielen Bränden, unter denen die Stadt zu leiden hatte, in Mitleidenschaft gezogen oder war komplett niedergebrannt. Doch immer wieder wurde das Gotteshaus wieder aufgebaut, wobei auch bauliche Veränderungen ausgeführt wurden. So erfolgte nach dem Brand von 1771 die westliche Verlängerung des Kirchenschiffes. 1865/66 erhielt die Kirche einen neuen Turm und 1923 erfolgte die Erweiterung des Gotteshauses um eine Orgelempore nach Westen.
Zahlreiche Bildnisse Mariens
Dass die Pfarrkirche der Mutter Gottes geweiht ist, zeigt sich im Innenraum in zahlreichen Darstellungen und sakralen Figuren. So zeigt das Bild des Hochaltars Marias Himmelfahrt und Krönung. Übrigens stammt der Hochaltar aus der Franziskanerkirche Kemnath. Das heutige Marienbild am Altarblatt wurde 1851 von Kunstmaler Ulrich Halbreiter in München geschaffen. Weitere Mariendarstellungen befinden sich als Deckengemälde im Kirchenschiff. Diese schuf in den Jahren 1927 bis 1929 der Münchner Laienbruder Frater Rudolph Schmalzl. Im Zentrum des Bildes steht Maria mit dem Jesuskind, umgeben von den 14 Nothelfern. Verschiedene Menschengruppen am Rand des Freskos versinnbildlichen die Bevölkerung, die sich in allen Lebenslagen an Maria und die Nothelfer wendet. Vor allem der erste Weltkrieg war bei der Schaffung des Werks noch gegenwärtig. So zeigt das Deckengemälde zwei Gefallene und zwei Verwundete vor einem brennenden Inferno mit einem Geschützrad.
Das Fresko im Chorraum zeigt Christi Geburt mit Maria und Josef. Zwei weitere Fresken Schmalzls im vorderen Bereich des Langhauses sind leider nicht mehr erhalten geblieben. Beide wurden bei den Renovierungsarbeiten in den 1960er/70er Jahren übertüncht. Sie stellten Mariä Verkündigung und Mariä Heimsuchung dar.
Kirchweihfest zu Michaeli
Eine Frage stellt sich noch wegen der Kirchweih. Obwohl das Gotteshaus unter dem Patrozinium Mariä-Himmelfahrt steht, feiern die Erbendorfer ihre Kirchweih am Michaelistag im September. Ursprünglich fand zu Mariä-Himmelfahrt ein Jahrmarkt statt, über den schon 1416 berichtet wird. Aufgrund einer Kirchenweihe an einem Michaelstag wurde im 17. Jahrhundert einfach der Mariä Himmelfahrt Jahrmarkt auf St. Michael im September verlegt. Seit dieser Zeit feiern die Erbendorfer ihre Kirchweih an Michaeli. In den Akten taucht die „Michaelikirchweih“ im Jahr 1729.
Die Festmesse zum Patrozinium findet am morgigen Donnerstag, 15. August um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche statt. Vor und nach der heutigen Vorabendmesse um 19 Uhr sowie bei der morgigen Messe werden Kräuterbüschel gegen eine Spende verkauft.
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