Zwei Menschen tot, drei zum Teil lebensgefährlich verletzt - das ist die Bilanz der Schreckensnacht im Steinwald. "Was sich da innerhalb weniger Stunden zugetragen hat, sprengt den Rahmen menschlicher Gewalttaten bei weitem“, stand am 6. April 1988 im neuen Tag.
Als der 37-jährige Reinhold am Ostermontag das Wirtshaus "Zum Hirschen" in seinem Heimatdorf Premenreuth im Landkreis Tirschenreuth verließ, soll er noch bei bester Laune gewesen sein. Was den 37-Jährigen ein paar Minuten später zu dieser Wahnsinnstat trieb, ist für viele bis heute noch unerklärlich. Fest steht nur, dass die Begegnung mit einem Arbeitskollegen, der ebenfalls mit seinem Auto auf dem Heimweg war, die Amokfahrt durch die nördliche Oberpfalz auslöste. Nacheinander stattete der Arbeiter einer Kofferfabrik seinen Kollegen einen Besuch ab. Ohne Vorwarnung ging er mit Messer und Beil direkt an der Haustür auf sie los. Die Polizei verfolgte seine blutige Spur quer durch zwei Landkreise: Erbendorf, Letten, Premenreuth und Bernstein. Sie waren ihm dicht auf den Fersen, doch immer etwas zu spät. Überall trafen sie nur noch auf Tote oder Verletzte. Gegen 2:38 Uhr fand die Amokfahrt ein Ende. Auf der B22 am Steinbacher Berg in der Nähe von Krummennaab raste Reinhold, offenkundig in Selbstmordabsicht, mit seinem Wagen frontal gegen einen Baum. Sein VW Passat brannte völlig aus. Damit endete, so die Vermutung eines Polizeibeamten, "eine Art Generalabrechnung".
In Folge 28 widmen sich die Moderatorinnen Claudia Moser und Mareike Schwab der Amokfahrt im Steinwald. Was hat diese abgrundtiefe Aggressionen bei Reinhold freisetzt? Warum kam es zu dieser Amokfahrt und warum nahm sich der Täter im Anschluss selbst das Leben? Diesen Fragen geht im Anschluss Alexander Unger zusammen mit Maren Schönhofen nach.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.