Erbendorf
17.11.2019 - 18:18 Uhr

"Ich traue es mir zu"

Nichts zu lachen hat die SPD zurzeit auf Bundes- und Landesebene. Prächtige Stimmung hingegen bei den Genossen der Steinwaldstadt. Bei der Nominierungsversammlung für die Kommunalwahl 2020 gab es am Freitag in der Sportklause Helgert viele strahlende Gesichter.

Die Erbendorfer SPD ist bester Stimmung. Sie hat Jochen Neumann (vorne, Mitte) offiziell als Bürgermeisterkandidat gekürt. Elf Männer und neun Frauen auf der Stadtratsliste wollen möglichst viele Mandate erobern. Die Daumen für die Kommunalwahl 2020 drücken auch Landratskandidat Thomas Döhler (hinten, links), „Nachbarbürgermeister“ Uli Roth (hinten, Mitte), Ortsvorsitzende Brigitte Scharf (vorne, Zweite von rechts) sowie Neumitglied Elke Zwolan (vorne, links). Blumen gab es für Kristina Heinzel-Neumann, die im Erfolgsfalle öfter als bisher auf ihren Ehemann verzichten muss. 	Bild: man Bild: man
Die Erbendorfer SPD ist bester Stimmung. Sie hat Jochen Neumann (vorne, Mitte) offiziell als Bürgermeisterkandidat gekürt. Elf Männer und neun Frauen auf der Stadtratsliste wollen möglichst viele Mandate erobern. Die Daumen für die Kommunalwahl 2020 drücken auch Landratskandidat Thomas Döhler (hinten, links), „Nachbarbürgermeister“ Uli Roth (hinten, Mitte), Ortsvorsitzende Brigitte Scharf (vorne, Zweite von rechts) sowie Neumitglied Elke Zwolan (vorne, links). Blumen gab es für Kristina Heinzel-Neumann, die im Erfolgsfalle öfter als bisher auf ihren Ehemann verzichten muss. Bild: man

(man) "Jochen Neumann soll unser Bürgermeister werden", rief Ortsvorsitzende Brigitte Scharf in den proppenvollen Saal. 32 stimmberechtigte Mitglieder applaudierten und hoben den 52-Jährigen schließlich einmütig auf den Schild.

Dass der verheiratete Vater einer knapp zweijährigen Tochter als Parteiloser die Nachfolge des scheidenden Bürgermeister Hans Donko (CSU) antreten will, macht den Genossen gar nichts aus. Der 52-Jährige ist ihr ausdrücklicher Wunschkandidat.

"Kein Königsthron"

"Jochen ist ein Erbendorfer durch und durch", betonte Scharf. "Er kennt nicht nur die Geschichte der Stadt, er kennt auch alle Belange." Der Verwaltungsablauf im Rathaus sei ihm von Berufs wegen vertraut. Ihm seien auch Wünsche und Probleme der Bürger bekannt. Die Vorsitzende betonte in gewohnt kämpferischer Art, dass der Bürgermeisterstuhl kein Königsthron sei. "Ein Bürgermeister soll auf Augenhöhe mit dem Stadtrat für die Stadt wirken. Menschlichkeit gehört dazu."

"Bürger kein Bittsteller"

In die gleiche Kerbe schlug der Kandidat bei seiner Vorstellungsrede: "Der Mensch soll im Mittelpunkt stehen, die Stadt soll Dienstleister und der Bürger kein Bittsteller sein." Das Wahlprogramm ist noch im Entstehen begriffen, es wird zusammen mit den Stadtratskandidaten (siehe Kasten) erarbeitet und am 10. Januar in einer Kundgebung in der Stadthalle vorgestellt.

Als Vorschau gab es "Barrierefreiheit auf öffentlichen Straßen", die in einem vernünftigen Zustand sein müssten. Die bestehende Infrastruktur und den Wirtschaftsstandort Erbendorf müsse man ausbauen und fördern. Mehr Baugebiete und die Verknüpfung von Stadt und Land gehörten auch dazu. "Ich traue mir das Amt des Bürgermeisters zu", unterstrich Neumann, "und ich freue mich, mit allen Kandidaten in den Wahlkampf zu ziehen".

Vertrauen und Schwung

Der SPD-Fraktionssprecher im Erbendorfer Stadtrat, Klaus Gredinger, ergänzte optimistisch, "dass wir endlich einen Kandidaten haben, der es schaffen kann". Er bat die Genossen um Vertrauen und Schwung: "Wenn es einer gut macht, dann der Jochen."

Die Stadtratsliste: Alle amtierenden „alten Hasen“ treten wieder an und die „jungen Hupfer“ haben gute Plätze auf der Kandidatenliste der SPD für die Stadtratswahl. Das Geschlechterverhältnis ist mit elf Männern und neun Frauen fast ausgewogen. „Nachbarbürgermeister“ Uli Roth aus Krummennaab erledigte routiniert seine Aufgaben als Wahlleiter. Die Roten gaben einmütig grünes Licht für:

1. Anton Hauer (65 Jahre), DB-Teamleiter i.R; 2. Reinhold Kastner (51), Bautechniker; 3. Elke Zwolan (33), Soldatin; 4. Martin Gallersdörfer (37), Diplom-Finanzwirt (FH); 5. Klaus Gredinger (62), Diplom-Verwaltungswirt (FH); 6. Fabian Kastner (25), Furniereinkäufer; 7. Bernhard Reis (66), Lehrer; 8. Kevin Mayer (24), BWL-Student; 9. Michael Wirth (46), Koch; 10. Petra Thomas (44) Krankenschwester; 11. Karlheinz Rottmann (53), Diplom- Sozialpädagoge (FH); 12. Margit Helgert (58), Gastwirtin; 13. Yilmaz Erten (48) Gastwirt; 14. Marion Müller (58), Verkäuferin; 15. Barbara Smyka (51), Physiotherapeutin; 16. Olga Lamm (53), Textiltechnikerin; 17. Tanja Fichtner (38), Angestellte; 18. Doris Gredinger (48), Angestellte; 19. Franz Bauer junior (63), Technischer Fernmeldehauptsekretär a.D; 20. Elisabeth Trenner (36), Verkäuferin. Ersatzkandidaten sind Alois Helgert (62), Mechaniker; Ernst Gallersdörfer (65), Bahnhauptsekretär i.R.; Walter Wöhrl (63), Heizungsbauer. Ehrenmitglied Willi Müller und Herbert Stattnik werden die Liste einreichen.

 
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