Erbendorf
23.01.2024 - 16:03 Uhr

Unterschriftenliste gegen Asylunterkunft in Erbendorf übergeben

Für 50 Geflüchtete soll in Erbendorf eine Containerunterkunft am Rande der Stadt entstehen. Das passt einigen Anwohnern gar nicht: Sie übergaben nun dem Bürgermeister eine Unterschriftenliste.

Der Landkreis plant am Zeidlweidweg eine Containerunterkunft für rund 50 Flüchtlinge. Gegen dieses Vorhaben wurde eine Unterschriftenaktion durchgeführt, bei denen 461 Unterschriften gesammelt wurden. Bürgermeister Johannes Reger nahm die Listen nun entgegen, wie die Stadt in einer Pressemitteilung schreibt. Bereits im Oktober lag demnach eine Anfrage des Landkreises bei der Stadt Erbendorf über eine Flüchtlingsaufnahme vor. Nach Diskussionen im Stadtrat habe sich eine Containerunterkunft am Zeidlweidweg im Ortsteil Bergwerk herauskristallisiert, da für die Unterbringung von Flüchtlingen keine Wohnungen zur Verfügung gestanden seien. Gegen diese Flüchtlingsunterkunft hätten sich in den vergangenen Monaten Bedenken formiert. Unterschriftslisten seien in den örtlichen Tankstellen ausgelegt, exakt 461 Unterschriften gesammelt worden. Die Wortführer Peter Putz und Robin Putz überreichten im Rathaus nun die Unterschriftslisten an Bürgermeister Johannes Reger.

"Gewisse Ängste"

Wie beide ausführten, hätten die Bürger gewisse Ängste vor den Flüchtlingen. "Insbesondere wie viele Flüchtlinge kommen, schafft Verunsicherung", wird Robin Putz in der Pressemitteilung der Stadt zitiert. Große Bedenken würden vor allem gegenüber einer großen Zahl von Einzelpersonen, die nach Erbendorf kommen könnten, herrschen. Nach den Worten von Peter und Robin Putz gehe von diesen ein gewisses Gefahrenpotenzial aus.

Der Bürgermeister führte aus, dass die Flüchtlingsunterkunft in Form einer Containersiedlung für maximal 50 Flüchtlinge vorgesehen sei. "Wichtig ist, dass diese Menschen einer Beschäftigung nachgehen können und auch betreut werden", sagt Reger laut Mitteilung. "Die Ängste der Bürger vor den Flüchtlingen nehme ich sehr ernst", führte er demnach weiter aus. Mit den Planungen wolle die Stadt vor allem die Nachbarn "nicht überrumpeln". Es sei beabsichtigt, die Bergwerksanwohner zu einem Gespräch einzuladen, sobald genauere Informationen und ein Planungsentwurf vorliegen. "Doch derzeit wissen wir weder den Zeitpunkt, noch die Anzahl der Flüchtlinge. Wir bleiben im Gespräch", wird der Bürgermeister in dem städtischen Schreiben zitiert.

Gebäude in schlechtem Zustand

Das Thema zur Bereitstellung von Flächen zur Unterbringung von Flüchtlingen auf Anfrage des Landkreises beschäftigt die Stadt schon seit einigen Monaten: In der Oktobersitzung des Stadtrats war der Punkt zurückgestellt worden, in der Novembersitzung stand das Thema erneut auf der Tagesordnung. Landrat Roland Grillmeier habe die Kommunen um Hilfe gebeten, um Flächen für die Unterbringung Geflüchteter zu schaffen - als Alternativlösung wären ansonsten nur noch Schul- und Mehrzweckhallen geblieben, wie David Runschke, Stadtratsmitglied und Integrationslotse des Landkreises, damals erklärte. Der Stadtrat war sich im November einig, dass dies jedoch nicht die Lösung sein kann. Das Grundstück, das der Stadtrat nach internen Beratungen als geeignet erachtet, liegt im Zeidlweidweg 16 bis 22, am nördlichen Ende der Stadt.

Die dortigen Gebäude sind in schlechtem, nicht mehr nutzbarem Zustand, eines davon ist bewohnt, die anderen unbewohnten sollen abgerissen werden. Der Landkreis würde den Abriss übernehmen und an gleicher Stelle Unterkünfte in Form von Wohncontainern schaffen. "Ich bitte um ein gewisses Maß an Wohlwollen", hatte der Bürgermeister in der Novembersitzung gesagt.

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Erbendorf21.11.2023
 
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