Eschenbach
04.08.2024 - 13:20 Uhr

Mit 3108 Euro pro Schüler finanzieren Eschenbach, Schlammersdorf und Vorbach ihren Schulverband

Über eine Million Euro steckt der Schulverband Eschenbach in die Bildung der Kinder in der Markus-Gottwalt-Grund- und Mittelschule. Beteiligt sind auch die Gemeinden Schlammersdorf und Vorbach.

Die Finanzierung der Markus-Gottwalt-Schule in Eschenbach trägt die Stadt zusammen mit den Gemeinden Schlammersdorf und Vorbach als Schulverband. Bild: rn
Die Finanzierung der Markus-Gottwalt-Schule in Eschenbach trägt die Stadt zusammen mit den Gemeinden Schlammersdorf und Vorbach als Schulverband.

Beteiligt am Schulverband als Sachbedarfsträger für den Schulaufwand der Markus-Gottwalt-Grund- und Mittelschule sind die Stadt Eschenbach und die Gemeinden Schlammersdorf, Speinshart und Vorbach. Oder vereinfacht ausgedrückt: Diese Kommunen finanzieren die Schule – bis auf eine Großteil der Personalkosten. Die trägt der Freistaat. Einschließlich der Gastschüler aus dem Gebiet zwischen Auerbach, Hirschau und Weiden besuchen 311 Schüler die örtliche Bildungseinrichtung.

Im Sitzungssaal des Eschenbacher Rathauses stellte Kämmerer Ulrich Hesl die Inhalte seines 101-seitigen Zahlenwerks vor, dessen Gesamtvolumen mit 1,015 Millionen Euro 6,7 Prozent über dem des Vorjahres liegt. Da die Einnahmen ohne Umlagen nur bei 303.100 Euro liegen, müssen zum Haushaltsausgleich 711.900 Euro auf die Mitgliedgemeinden umgelegt werden. Pro Schüler sind das 3.108 Euro.

Als Grundlage für die Schulverbandsumlage nannte Hesl 206 Schüler aus Eschenbach, 10 aus Schlammersdorf und 13 aus Vorbach. Als Stichtag für die Feststellung der Zahl der Verbandsschüler galt der 1. Oktober 2023. Die Umlagebeträge bezifferte er mit 640.398 Euro für Eschenbach, 31.087 Euro für Schlammerdorf und 40.413 Euro für Vorbach. Sie werden nur für die Finanzierung des Verwaltungshaushalts erhoben, der für Personalkosten 208.300 Euro und für sächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand 692.700 Euro ausweist.

Für den Ausgleich eines Fehlbetrags im Vermögenshaushalt werden 55.000 Euro aus den Rücklagen entnommen, die sich damit auf 22.000 Euro verringern. Der Mindestbetrag der Allgemeinen Rücklage liegt bei 8.167 Euro.

Solaranlage

Nach 22.000 Euro für EDV-Bedarf folgt mit großem Abstand der höchste Ausgabeposten im Vermögenshaushalt: 82.000 Euro kostete eine PV-Anlage, die vorwiegend der Eigennutzung dient. Durch sie konnte der Ansatz für die Bewirtschaftungskosten, in dem auch die Stromkosten enthalten sind, von 120.000 Euro auf 90.000 Euro gesenkt werden. Wie Hesl dazu ausführte, ist die Anlage Eigentum des Schulverbandes.

Im Vorfeld sei auch die Möglichkeit geprüft worden, die Anlage von der Stadt Eschenbach als Gebäudeeigentümer errichten zu lassen und den Strom dann über die Stadt Eschenbach zu beziehen. „Nach Rücksprache mit dem Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband haben wir uns als Schulverband entschieden, aus steuerlichen Gründen die Anlage selbst zu errichten“, ergänzte Schulverbandsvorsitzender Markus Gradl.

Teure Schülerbeförderung

Zu den größten Einzel-Ausgabepositionen des Verwaltungshaushalts zählte Hesl 222.000 Euro für Gebäudemieten, 92.000 Euro für Schülerbeförderung, sofern nach dem Gesetz notwendig, 90.000 Euro für die Bewirtschaftung der Grundstücke und baulichen Anlagen, also Strom und Heizkosten, 44.600 Euro für Erstattungen an den Freistaat für Leistungen für den Betrieb der Offenen Ganztagsschule und 39.900 Euro Gastschulbeiträge.

Gastschüler

Diese Beiträge fallen an, weil 15 Schüler aus Eschenbach und Vorbach die Mittelschule Pressath, 7 Schüler aus Eschenbach und Vorbach die Mittelschule Kirchenthumbach und 5 Schüler aus Eschenbach die Mittelschule Grafenwöhr besuchen. Dazu die Information im Vorbericht des Haushaltsplans: „Am 8. Juli 2010 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen den Volksschulen Eschenbach, Pressath, Grafenwöhr, Kirchenthumbach und Am Rauhen Kulm geschlossen. Ziel dieser Vereinbarung war die Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Hauptschulen zu Mittelschulen zu schaffen. Mit Bekanntmachung im Amtsblatt der Regierung der Oberpfalz vom 30.07.2010 wurde der Hauptschule Eschenbach die Bezeichnung Mittelschule Eschenbach i. d. OPf. zuerkannt.“

Für die der Mittelschule Eschenbach zugewiesenen Gastschüler aus Kirchenthumbach, Neustadt am Kulm, Speinshart, Trabitz, Pressath, Schwarzenbach und Grafenwöhr erwartet sich Hesl andererseits Gastschulbeiträge in Höhe von 109.000 Euro. Die Vertreter der beteiligten Gemeinden segneten Haushaltssatzung, Finanzplan und das Investitionsprogramm von 2023 bis 2027 ab.

Zu dem Ergebnis der örtlichen Prüfung der Jahresrechnung 2022 nahm Johannes Schmid Stellung. Er sprach von einer guten Kassenführung, ohne Beanstandungen und Auffälligkeiten. Die Versammlung stellte die Jahresrechnung mit bereinigten Soll-Einnahmen mit 1.053.385 Millionen Euro fest, erteilte die Entlastung und beschloss die Vernichtung von Kassenbelegen des Jahres 2022, die ohnehin auf digitalen Datenträgern festgehalten sind. Der Haushalt war ursprünglich mit einer Million Euro veranschlagt worden.

Markus Gradl gab Entscheidungen aus dem nichtöffentlichen Teil der Sitzung vom 26.7.2023 bekannt. Sie betrafen Vereinbarungen zur Essenausgabe der Ganztagsschule, die Anschaffung von Lehrerdienstgeräten, eines Kleintraktors und Vorhängen und die Vergabe der Fensterreinigung. Die für das Schulgebäude anstehenden Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen nahm Verbandsvorsitzender Gradl zum Anlass, über das von der Stadt eingeleitete „Verfahren über die Vergabe öffentlicher Aufträge“ (VgV) zu informieren. Es gehe darum, die Schule zukunftsfähig zu machen, den Anforderungen als Ganztagsschule zu entsprechen und die Finanzierbarkeit zu hinterfragen.

Für einen „stets schönen und direkten Draht zum Rathaus“ dankte Rektor Wolfgang Bodensteiner. Dies geschehe gemäß dem Schulmotto „Gemeinsam sind wir stark – wir ziehen alle an einem Strang.“ Nunmehr seien alle Klassen der Schule mit neuen Sitzmöbeln ausgestattet.

Hintergrund:

Schulverbandsumlage

  • Gesetzliche Grundlage: Die zur Deckung des Finanzbedarfs zu erhebende Umlage wird nach der Zahl der am 1. Oktober des Vorjahres bestehenden Verbandsschüler jeder Gemeinde bemessen. Die Verbandsversammlung kann mit einer Mehrheit von zwei Dritteln ihrer Mitglieder Abweichendes beschließen. (Bayerisches Schulfinanzierungsgesetz)
  • Eschenbach: 206 Schüler
  • Schlammersdorf: 10 Schüler
  • Vorbach: 13 Schüler
 
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