"Es fließt mir das Herz über vor Dankbarkeit gegen die Musik, die mich so oft erquickt hat." Dieses Bekenntnis hinterließ uns Martin Luther. Wie sehr die Eschenbacher seit Jahrhunderten die Musik erquickt, dokumentiert der Heimatverein in der Ausstellung "Aufgspüld und gsunga, Eschenbacher Musiker einst und jetzt", die ab diesem Mittwoch bis zum 17. Dezember im "Museum Beim Taubnschuster" zu bewundern ist.
Beim Rundgang durch die mit Bildern, Texten und mit Instrumenten bekannter Mitbürger ausgestattete Dokumentation öffnet sich den Besuchern ein Blick in die Musikwelt vergangener und heutiger Generationen. Ins Jahr 1673, als in England Katholiken von Staatsämtern ausgeschlossen wurden, geht ein Hinweis zurück, wonach Niklas Kern die Orgel von Sankt Laurentius spielte, dessen Nachfolger Fred Schuhmann, Joachim Steppert und Walter Thurn wurden. Nur wenigen dürfte bekannt sein, dass die Ururgroßeltern von Richard Strauss in Eschenbach lebten und Kaiser Wilhelm II. dessen Musik nicht verstand, sie deshalb ablehnte.
Ein besonderer Blickfang ist die vor etwa 100 Jahren im Egerländer Graslitz hergestellte Tuba des "Allrounders" Josef Scherm, bekannt unter dem Namen Aign-Maxn-Sepp. Zur vorgestellten Schreml-Dynastie gehören auch Raimund Schreml, der nach seiner Rock-Zeit bei den Nürnberger Sinfonikern und bei der Staatsoper in München Karriere machte, und Werner Schreml, beheimatet in professionellen Blasorchestern. "Stationen" mit Bild und Instrumenten erhalten zudem Ernst Bitterer, Hermann Müller und Margarete Hermann.
Große Wandtafeln erinnern an die Türmer, die einst als Wächter, Kirchen- und Stadtmusiker und als Volksmusikanten wirkten, den Wirt und Musikanten Karl Grafberger und an die Zeit "Mit Geigen und Rumpel", dem Musizieren zu Hochzeiten im Königreich Bayern.
Mit ausführlichen Hintergrundinformationen werden dar- und vorgestellt Bavarian Brass, Bigband, Bourbon Blues Band, Chor New Voices, Coupletsänger Josef Kämpf, Eschenbacher Stubnmusi, Jagdbläserkorps, Jam Session, Kapelle Bitterer, Katholischer Kirchenchor, Liedertafel, Musikschule, Stadtkapelle und Stodtbergsait'n. Dem aufmerksamen Betrachter eröffnet sich eine Zeitreise durch das Eschenbacher Musikgeschehen, an das ob seiner Vielfalt ein Zitat des Schriftstellers Karl Julius Weber erinnert: "Musik ist die wahre, allgemeine Menschensprache."














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