Als ein Jahrzehnt großer politischer Auseinandersetzungen, aber auch vieler Neuerungen auf sozialem und wirtschaftlichem Gebiet mit mehr individueller Freiheit für den Einzelnen sieht Karlheinz Keck vom Heimatverein Eschenbach die 1920er Jahre. Zu einem Spaziergang zu den damaligen „Lebensstationen auf dem Land“ wird der Besuch der Ausstellung „Eschenbach vor 100 Jahren“ im Museum „Beim Taubnschuster“. Die Vernissage erlebte begeisterten Zuspruch.
In seinen Eröffnungs- und Vorstellungsworten spannte Keck einen weiten Bogen von der Ausrufung des Freistaates Bayern bis zu einem „kritischen Kaplan gegen die aufkommenden Nazis“. Seine historische Reise machte Station im Chaos der Hyperinflation 1923, bei den ersten Automobilen und Motorrädern am Stadtplatz, den Bauten des Rußweiherbades und des Kriegerdenkmals, der Pfarrer verweigerte den Segen wegen eines nackten Kriegers, und den Faschingsveranstaltungen der Vereine.
Wie Keck betonte, bleibt es auf jeden Fall interessant, „Entwicklungsmaßnahmen der 20er Jahre mit der jetzigen Zeit zu vergleichen, die ja auch durch grundlegende Umgestaltungen gekennzeichnet sind“. Veränderungen in Politik, Militär, Wirtschaft, Lebensstil und Kultur würden auch unsere Gemeinschaft wie vor 100 Jahren vor ganz neue Herausforderungen stellen, zeigte sich Keck überzeugt. Als Ergänzung zum Rundgang empfahl er vorbereitete Filmpräsentationen zu den 1920ern. Noch bis 14. September ist die Ausstellung immer sonntags zu besichtigen.
Ausstellung "Eschenbach vor 100 Jahren"
- zeigt das Leben auf dem Land in den 1920er Jahren
- sonntags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet
- bis 14. September
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.