Eschenbach
19.02.2023 - 10:51 Uhr

Einmal im Jahr singen die Senioren Faschingslieder fröhliche im Chor

Komödie und Tanz, Schunkeln und Singen. Beim Seniorenfasching in Eschenbach herrschte auch Dank gelungener Einlagen gute Stimmung.

Ungewohnte Töne klangen aus dem Vereinsheim der Eschenbacher Kleintierzüchter. Sie stammten weder von Tauben noch von Hühnern. Stimmgewaltig hatte ein gemischter Chor nach der Melodie von „Einmal am Rhein“ angestimmt: „Oimal im Joahr, da pfeifn mir auf den Komfort, dou singa mir im Seniorenchor, dou schwebm narrisch mir empor…“. Eschenbachs Senioren waren ausgeschwärmt, hatten das Züchterheim in Besitz genommen und ließen es beim Seniorenfasching, angeheizt durch das Musikerduo Gerd und Werner, bei guter Laune über mehrere Stunden so richtig krachen.

„Helau, wir grüßen euch im Saal, denn heute ist Karneval. Helau, jetzt geht es wieder los, die Stimmung ist schon groß. – Senioren können lustig sein und sich des Lebens freu’n. Wir haben uns viel ausgedacht und große Müh uns gemacht“, gaben Maria Förster und ihre Mitarbeiterinnen den Anstoß auf heiterer Wellenlänge mit vielen Versen. Verkleidet hatten sie sich als kleine Teufelchen.

Mit Stücken wie „Jeder Tag bringt neue Hoffnung, jeder Tag bringt neues Glück“ lockten die Musikanten die ersten Tänzer aufs Parkett, bevor Resi und Babsi alle Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Sie unterhielten sich über ihre neuen Tätigkeiten. Babsi wollte genau wissen, was denn ihre Freundin für einen lukrativen und verantwortungsvollen Aufgabenbereich im Theater hat, der sich „Rollen verteilen“ nennt. Sie beneidete sie wegen der Kontakte zu Schauspielern und bohrte nach bis Resi mit einem ruckartigen Hochreißen einer Rolle Toilettenpapier das Geheimnis lüftete.

Zur ersten Speisenfolge gehörten Kaffee, Kuchen und Krapfen. Kaum war das „Fliege mit mir in den Himmel“ mit vielem Schunkeln verklungen, öffnete sich die Tür zum Einzug der Grünen Garde der Faschingsgesellschaft. Es sollte nicht beim begeisternden Gardetanz bleiben. Nach fordernden Zugaberufen zeigten die Mädel nach einem kräftigen „Garde marsch!“ eine weitere Variante tänzerischer Vielfalt. Mit kleinen Präsenten, extra Applaus und viel Helau verließen die jungen Faschingsboten die „Bühne“.

Vom schönen Land Tirol aus entführten Gerd und Werner die muntere Gemeinschaft über den "Häuptling der Indianer" bis gar nach Maratonga und Santo Domingo. Der Spruch von Martin Luther feierte fröhliche Urständ: „Hier kann nicht sein ein böser Mut, wo da singen Gesellen gut.“

Bei einer weiteren komödiantischen Szene klagten zwei ältere Frauen in jeden zweiten Satz ihrer Unterhaltung „Oh weiala, mei Kreiz.“ Sie freuten sich jedoch über den guten Platz für ihre Ratscherei, bescheinigten ihrer Nachbarin „a scheine Haut“ und zeigten sich überzeugt: „Wenn ma 75 Joah old is, hout ma’s vadeint.“

Nicht fehlen durfte bei dem geselligen Nachmittag mit Seniorenbeauftragten Klaus Lehl eine Gstanzl-Serie, in der auch der Ortsgeistliche seinen Platz fand. „Unser Hochwürden, der is no recht jung, der bringt die Gemeinde wieder im Schwung.“ Mit Würstln und Kraut und der Gratulation von Geburtstagskindern endete ein langer Nachmittag, geprägt von Musik, Gesang und Tanz.

 
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