Kameradschaft und Hilfsbereitschaft waren schon damals wie heute für viele Menschen ein Gebot der Stunde. Die Bürger bildeten eine Gemeinschaft, um im Ernstfall in mannschaftlicher Geschlossenheit Brände zu bekämpfen.
Das war auch bitter notwendig. 155 Jahre ist es her, dass zwei schwere Feuer in Eschenbach wüteten und die Stadt fast gänzlich einäscherten. Die Brandbekämpfung geschah damals noch mit primitiven Hilfsmitteln. Feuereimer und Feuerhacken waren die wichtigsten Gerätschaften. Erst viel später halfen Handdruckspritzen und Kufenwagen, in denen Wasser zur Brandstelle gefahren wurde. Für die Ausrüstung mussten die Bürger selbst aufkommen.
Großfeuer organisierte Wehr
Bei den verheerenden Großfeuern war auch die Bürgerwehr überfordert. Organisiertes Löschen gab es nicht. Die Eschenbacher waren mit der Rettung der eigenen Habseligkeiten beschäftigt. Die Flammen äscherten im Mai 1868 63 Wohn- und 93 Nebengebäude ein, 400 Menschen wurden obdachlos. Der Ruf nach einer organisierten Wehr stieß auf offene Ohren. Er führte am 10. Oktober 1868 zur Gründung der Feuerwehr Eschenbach.
An diese Gründerjahre gilt es zu erinnern, wenn die Wehr am kommenden Sonntag, 11. Juni, auf ihre Gründung vor 155 Jahren zurückblickt. Es war damals eine andere Welt. "Aber die Bereitschaft, den Menschen in Notlagen zu helfen, ist immer noch das Credo der Wehr", sagt Feuerwehr-Vorstand Korbinian Dunzer.
"Dem Nächsten zur Wehr!" Dieser Wahlspruch ist auch in den Stoff der wertvollen Feuerwehrfahne eingestickt.
Umfangreiches Jubiläumsfest
155 Jahre Feuerwehr Eschenbach – ein etwas ungewöhnliches Jubiläum, dass die Brandschützer mit einem Gartenfest verbinden. Das Programm wird jedoch einem Jubiläumsfest gerecht, betont Dunzer.
Feuerwehr Eschenbach: Festprogramm zum 155-Jährigen
- Der Festtag beginnt mit einem Kirchzug, der traditionell den Stadtberg hinab zieht. Aufstellung ist um 8 Uhr an der Bergkirche.
- Um 8.30 Uhr ist Festgottesdienst nicht in St. Laurentius, sondern am Feuerwehrhaus. Ein Weißwurst-Frühschoppen schließt sich an. An den Essensständen besteht die Qual der Wahl. Ab 13 Uhr ist dann der Kaffee- und Kuchenstand geöffnet. Auch ein „To-go-Service“ wird angeboten.
- Für die Kids gibt es eine Hüpfburg, Kinderschminken und ein Wasserlabyrinth.
- Musikalisch begleitet die Stadtkapelle Eschenbach den Festtag.
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