Revierförster Martin Gottsche vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Tirschenreuth-Weiden, ist "richtig happy": "Am 17. Juli hat der erste unserer beiden Jungadler seinen Jungfernflug absolviert." Mittlerweile seien beide strammen Eschenbacher Jungvögel recht aktiv und viel unterwegs. Diese Entwicklung sei nicht selbstverständlich: "Wir sind sehr zufrieden, weil Hitze und Kälte in den vergangenen Wochen auch für die Vögel eine Herausforderung darstellten."
Fischadler werden nach etwa 50 bis 54 Tagen im Nest flügge. Die Jungvögel verlassen das Nest in der Regel Mitte bis Ende Juli, also etwa sieben bis acht Wochen nach dem Schlüpfen. Nach dem Flüggewerden werden sie noch einige Wochen von den Eltern mit Nahrung versorgt, während sie das Fliegen und Jagen erlernen.
Leider funktioniere die Horst-Webcam am Großen Rußweiher derzeit nicht einwandfrei. Die Stromversorgung sei immer wieder unterbrochen, weil der Akku nach mittlerweile acht Jahren nicht mehr die gewünschte Leistung erbringe und ausgetauscht werden müsse. "Wir können das aber erst machen, wenn die Vögel endgültig ausgeflogen sind", erklärt Gottsche, der als forstlicher Berater des Naturparks nördlicher Oberpfälzer Wald ein wachsames Auge auf die Fischadler hat.
Die Rückkehr der Fischadler in die Oberpfalz ist über 30 Jahre her. Im Jahr 1992 schaffte es das erste Fischadlerpaar, sich in der Oberpfalz niederzulassen. Der Standort des Horstes auf einer frei stehenden Kiefer war lange ein gut gehütetes Geheimnis. Optimal geschützt konnten die Adler dort jedes Jahr Junge großziehen. Eines von vier weiteren Paaren im Umkreis von wenigen Kilometern war das Obersee-Paar.
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