Eschenbach
25.09.2024 - 12:02 Uhr

Auf geht’s zur Eschenbacher Kirwa

Die Kirwa in Eschenbach hat eine lange Tradition. Bald ist es auch in diesem Jahr wieder soweit. Ein Blick ins diesjährige Programm und auf die besondere Geschichte der Kirchweih.

Das Aufstellen des Kirwabaums wird stets zu einem Zuschauerspektakel. Auch in diesem Jahr müssen die Männer hier wieder Muskelkraft beweisen. Archivbild: rn
Das Aufstellen des Kirwabaums wird stets zu einem Zuschauerspektakel. Auch in diesem Jahr müssen die Männer hier wieder Muskelkraft beweisen.

„Oh Kirwa lou net nou“ heißt es in Eschenbach wieder vom 27. bis 29. September. Heimatverein und Kirwa-Verein rufen zur Eschenbacher Kirwa. Der einst vom Weihbischof vorgegebene Termin wird seither beachtet. Auch in diesem Jahr ist von Freitag bis Sonntag wieder einiges geboten.

Aufstellen des Kirwabaums

Dafür sorgt auch der im Mai 2014 gegründete Kirwa-Verein. Er stellte die Weichen für die Belebung der Kirchweih. Den Auftakt dazu bildet wie in den Vorjahren am Freitag der Kirwa-Zoigl des Heimatvereins beim Taubnschuster. Vorher läuten die Glocken von St. Laurentius die Kirwa ein. Verbunden damit sind das Hissen der Zacherl-Fahne und das obligatorische Ausgraben der Kirwa.

Seit 2014 ist es eine gute Tradition, neben der Mariensäule einen Kirwabaum aufzustellen. Diese Aufgabe übernehmen am Samstag ab 16 Uhr wieder die Burschen des Kirwa-Vereins. Nach erbrachter Arbeit lädt der Verein zur Wirtshauskirwa mit Festbier vom Fass ins Dammbauernhaus und versorgt seine Gäste mit deftigen Brotzeiten. Der Abend wird bereichert durch eine Bar und musikalische Unterhaltung.

Gottesdienst am Sonntag

Da der Name des Festes auf die Weihe der Kirche verweist, hat für den Verein seit 2014 der Besuch des Gottesdienstes am Sonntag einen besonderen Stellenwert. Dazu erfolgt um 9.45 Uhr an der Sparkasse das Aufstellen zum Kirchenzug mit der Stadtkapelle, die ab 10 Uhr auch den Gottesdienst gestaltet. „Wenn die Stadtkapelle spielt, kann kein normaler Sonntag sein; da muss scheinbar etwas Besonderes los sein“, resümierte Ruhestandspfarrer Helmut Süß beim Kirchweihgottesdienst vor wenigen Jahren und sah im Kirchweihfest eine lange Tradition.

Er wusste auch von einer Zeit, in der das weltliche Treiben zum Kirchweihfest verboten war – „weil die Leut‘ auf Kosten der Arbeit von Ort zu Ort zogen und feierten“. Am dritten Sonntag im Oktober sei dann als Relikt einer solchen Verordnung die Allerweltskirchweih eingeführt worden. Bis vor Jahrzehnten war die Eschenbacher Kirchweih auch mit einem Markttag verbunden. Die ältere Generation erinnert sich noch gerne an den „billigen Jakob“ aus Fürth, der in den 1950er Jahren lautstark und wenig zimperlich seine Waren anpries.

In den 1970er Jahren boten die Eschenbacher Gaststätten zur Kirchweih das sprichwörtlich Beste aus Küche und Keller. Im Rohrersaal war drei Tage lang Gelegenheit das Tanzbein zu schwingen, und am Karlsplatz standen die traditionellen Kirchweihbuden. Anlässe zum regelmäßigen Feiern gab es bereits vor 600 Jahren. So tat Pfalzgraf Johann in einer Urkunde vom 27. Mai 1422 kund, dass die Stadt Eschenbach die gleichen Rechte, Freiheiten und guten Gewohnheiten zu Jahrmärkten erhält wie andere seiner Städte und Märkte. Der Jahrmarkt sollte 14 Tage nach Ostern gehalten werden und die Freiheiten sollten acht Tage vor und acht Tage nachher gelten.

Weihbischof bestätigt Termin

Mit Zustimmung des Abtes und Konvents verlegte Herzog Otto III. am 21. September 1468 den beim Kloster Speinshart gehaltenen Markttag nach Eschenbach und ordnete die Abhaltung am St. Emmeramstag an. Den Eschenbachern wurde weiterhin das Recht verliehen, jeden Mittwoch, mit einem Tag freien Geleits für die Marktgäste, einen Wochenmarkt abzuhalten.

1531 verlegte Pfalzgraf Friedrich den Jahrmarkt vom St. Emmeramstag auf den Sonntag nach St. Matthäi. Sollte St. Matthäi auf einen Sonntag fallen, dann musste an diesem gefeiert werden. Am 15. Februar 1538 bewilligte auch Weihbischof Johann zu Regensburg das Abhalten des Kirchweihfestes der Pfarrgemeinde am „Sonntage nach St. Mathäi“. Und so ist es auch in diesem Jahr, wenn die große Sause am Freitag, 27. September, startet.

Service:

Kirwa Eschenbach 2024

  • Freitag, 27. September: Kirwa-Zoigl des Heimatvereins beim Taubnschuster, Ausgraben der Kirwa
  • Samstag, 28. September: ab 16 Uhr Aufstellen des Kirwabaums durch den Kirwa-Verein, danach Wirtshauskirwa mit Festbier vom Fass im Dammbauernhaus, abends Bar und Musik
  • Sonntag, 29. September: um 9.45 Uhr an der Sparkasse das Aufstellen zum Kirchenzug mit der Stadtkapelle, ab 10 Uhr Gottesdienst, danach weltliche Feier
 
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