Seit einem ersten informellen Treffen im November 2020 mit den Verantwortlichen waren die Vorbereitungen für den 7. Eschenbacher Bauernmarkt angelaufen. Nach dem kürzlichen Impfgipfel, den daraus resultierenden Aussichten für Großveranstalter und dem Auftreten der neuen Covid-19-Mutationen ergab sich jedoch eine sehr negative Perspektive.
„Zudem steht immer noch nicht fest, wann es zu einer flächendeckenden Verteilung von Impfstoffen kommt“, gibt zweiter Bürgermeister Karl Lorenz zu bedenken. Er wirkt seit 2010 als Leiter des Organisationskomitees.
Diesem gehören außerdem an Josef Fütterer, Kreisobmann des Bayerischen Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Petra Schäffler, stellvertretende Kreisbäuerin, Dieter Kies, Vorsitzender des Stadtverbandes, Reinhard Wiesent, Stadtrat und Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft, sowie Bürgermeister Marcus Gradl. Das Gremium entschied sich daher schweren Herzens, auf die Durchführung des Bauernmarktes zu verzichten.
Die bei vielen tausend Besuchern stets beliebte Veranstaltung von Stadt und Bauernverband wird turnusgemäß erst wieder 2023 stattfinden können. Hintergrund für diese lange Wartezeit ist eine kommunale Regelung, nach der sich Bauernmarkt und Faschingszug jährlich abwechseln.
Bürgermeister Marcus Gradl bedauert, dass nach zwei Vorgesprächen wegen der unsicheren Lage ein Aus der Veranstaltung unvermeidlich gewesen sei. Er hält es für unvermittelbar, in Zeiten wenig ermutigender Corona-Prognosen weitere Vorbereitungsgespräche zu führen.
Vor elf Jahren Premiere
Mit der Bauernmarkt-Premiere am 6. Juni 2010 war für Organisator Willi Trummer ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Der 1. Eschenbacher Bauernmarkt lockte mit breitem Sortiment und buntem Rahmenprogramm gut 10 000 Besucher auf Marien- und Karlsplatz.
50 Aussteller präsentierten die große Bandbreite landwirtschaftlicher Arbeit. Das Angebot reichte vom handlichen Rasenmäher bis zu Landmaschinen respektabler Dimension, von Küken bis Milchkühen, von Klöppelarbeiten bis Schwingeln, von Zwiebelkuchen bis Schweinshaxen und von Mineralwasser bis Zoigl.
„Beim Weg über den Stadtplatz hat das Herz g‘lacht“, resümierte Kreisbäuerin Christ Kick damals. Dabei habe ursprünglich sehr große Skepsis im mittleren und östlichen Landkreis geherrscht.
Bereits während der Vorgespräche hatte Hans Winter, Kreisgeschäftsführer des Bauernverbandes, von einem „phantastischen und optimalen Veranstaltungsplatz in Eschenbach“ gesprochen. „Keine Art Bürgerfest“ wollte BBV-Kreisvorsitzender Erich Schieder im Bauernmarkt sehen. Er legte Wert darauf, dass der „Bauernmarkt im Mittelpunkt“ des Geschehens stehen muss, „alles andere darf Beiwerk sein“.
Es sei sogar befürchtet worden: „In Eschenbach geht des net zsam.“ Er sprach von einem großen Erfolg und einem Aushängeschild für die Region und die bäuerliche Landwirtschaft.
Voll des Lobes war Erich Schieder für das kulturelle Rahmenprogramm mit Tanzdarbietungen vom Kindergarten bis zur Schuhplattlergruppe, musikalischer Unterhaltung durch die Stadtkapelle und ergreifender Schlusszeremonie mit der Bayernhymne. „Wir haben es in Neustadt an der Waldnaab nicht so hingekriegt“, lautete sein Eingeständnis. Stadtverbandsvorsitzender Vinzenz Dachauer resümierte damals: „Wir haben den Bauernmarkt mit Bravour hinter uns gebracht. Zusammensetzung und Ablauf kann man nicht besser machen.“ Seine Empfehlung „Mach mas wieder so!“ wurde zugleich zu einem Auftrag für die folgenden Bauernmärkte. In Erfüllung ging auch sein Wunsch, dass die „Begleitmusik“ weiterhin das Großvieh aus dem Stall von Franz Völkl geben sollte. Beim 6. Eschenbacher Bauernmarkt am 6. Juni 2019, erneut bei sprichwörtlichem Kaiserwetter, war Franz Völkl einmal mehr ein kompetenter Gesprächspartner. (rn)
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