Der landläufig auch "Rußweiher-Triathlon" bezeichnete Wettbewerb des SC Eschenbach hat seit Jahrzehnten im nordöstlichen Bayern einen hohen Stellenwert. Das größte Moorbad Nordbayerns mit EU-Wasserqualität steht nicht nur bei Badegästen hoch im Kurs. Zu Spitzenzeiten unterzogen sich bis zu 150 Sportbegeisterte der Anforderung von 500 Meter Schwimmen, 25 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Lauf um den Rußweiher. Zwei Jahre Corona-Ausfall (2020 und 2021) bewirkten ein Zusammenfallen des 30. Jubiläums des Volkstriathlons mit dem 100-jährigen Bestehen des Sportclubs.
In den Mittagsstunden des Samstags wurde die Rasenfläche zwischen "Seeblick 21" und Wasserwacht zunehmend zum Freundschaftstreffen von Triathleten der Jahrgänge 1951 bis 2006. Langjährige Beobachter registrierten zudem, wie sehr sich die Fahrräder verändert haben. Gleich geblieben ist die hochgelobte Qualität und Vielfalt der sportgerechten Verpflegung: Kuchenbuffet, Obst und alkoholfreie Getränke. Für Schlachtenbummler stand der Service von "Seeblick 21" zur Verfügung.
De Graaf früh vorne
Der Startschuss fiel um 14.15 Uhr. Begleitet und abgesichert von der Wasserwacht hatten die Teilnehmer im Rußweiher einen Dreieckkurs von 500 Meter zu bewältigten. Als nach 7,5 Minuten die Nummern 5 und 73, Christian de Graaf und Jürgen Weiß, mit wenigen Sekunden Unterschied das Wasser verließen, hatten viele der Schimmer erst die Hälfte der Strecke bewältigt. Es folgte die Radstrecke mit zwei Runden über Großkotzenreuth-Holzmühlkreuzung-Tremmersdorf-Freibad. Bei der Wende zur zweiten Runde fielen aufmunternde Zurufe wie: "Auf geht's Walter, super, let's go!", "Auf Michaela, guat schaust as!" oder "Werner gib Gas!". Beim Start auf die Laufstrecke leistete die Wasserwacht "Samariterdienste". Wassersprüher, Trinkwasser und kühlende Schwämme wurden dankbar angenommen. Jeweils mit Bravo-Gesängen empfingen Freunde und Schlachtenbummler die Einläufer, die entlang einer ansehnlichen Wand von Bandenwerbung dem Ziel zueilten. Dort nahmen freundliche Damen die Transponder der elektronischen Zeitmessung von den Fußgelenken. Nach erstem Durchschnaufen war das nächste Ziel zunächst der Getränkestand.
Über 70-Jährige am Start
Zur Siegerehrung dankten Moderator Karl Lorenz und Wettkampfleiter Reinhold Danzer Aktiven und Freunden. Lorenz verheimlichte nicht, "dass wir ohne Unterstützung von Sponsoren die Veranstaltung nicht durchführen könnten." Die ältesten Teilnehmer, Gabriele (1952) und Günter Stiegler (1951) von der RSG Vilstal überraschte Lorenz mit Eschenbacher Schmucktassen und dem Regenschirm "Mein Herz schlägt für Eschenbach". Tagesbeste waren Laetitia Pirner (Jugend, DJK Neustadt/WN, 1:24:20), Ulrike Treff (Team Klinikum Nürnberg, 1:22:29) und Christian de Graaf (Team Klinikum Nürnberg, 1:08:27). Pokalgewinner in der Wertung Stadtmeister wurden Thomas Lohner (1979) mit der Zeit von 1:23:57 Stunden und Frank Dietrich (1964) mit der Zeit von 1:11:26 Stunden. Die Erstplatzierten der Altersklassen und die Sieger der Staffelwertung freuten sich über Urkunden. Ausdrücklich dankte Lorenz für die Hilfsleistungen von BRK, Feuerwehr, Motorradclub und Wasserwacht.
Wehmut kam auf, als er die weitere Zukunft der schönen Veranstaltung infrage stellte. Er begründete dies damit, dass für ihn und Danzer keine Nachfolger gefunden wurden und der Helferkreis zu klein geworden ist.
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