Seit 50 Jahren gibt es die Judo-Sparte des SC Eschenbach. Doch die Geburtsstunde war bereits sechs Jahre früher, im Herbst 1969, verriet Heiner Kohl, Urgestein der Volkshochschule, in seinem Grußwort. Als Ehrengast bekannte er, dass er mit großer Sympathie „seit mehr als 55 Jahren“ die Erfolgsgeschichte des Judosports in Eschenbach verfolge und die erste Trainingsmatte gestiftet habe. Dazu verriet er: „Der Judosport ist ein Kind der Volkshochschule.“ Kohl erinnerte daran, dass er als Geschäftsführer des damaligen Volksbildungswerks den ersten Judokurs ins Leben gerufen habe. Er sprach von einer „schweren Geburt“ und wurde konkret: „Der erste Kursleiter, Herr Köhler vom Turnerbund Weiden, hatte kein eigenes Fahrzeug. Um den Interessenten, darunter Manfred Kroher, den Start ins neue Sportleben zu ermöglichen, musste ich in der Anfangszeit Herrn Köhler in Weiden abholen und nach Kursende wieder nach Hause fahren.“ Nach seiner Erinnerung habe jedoch Kroher bald „die Patenschaft für das weitere Gedeihen übernommen“. Die Judokurse des Volksbildungswerks seien zum Selbstläufer geworden.
Mehr als fünf Jahrzehnte Judosport
In mehr als fünf Jahrzehnten Judosport in Eschenbach sah der dritte Bürgermeister Thomas Riedl eine lange Zeit „mit Höhen und Tiefen und viel ehrenamtlichem Dienst“. Es sei stets gelungen, begeisterungsfähige junge Leute für einen Sport zu finden, bei dem jeder Griff und jeder Wurf einen anderen Namen habe. Stadtverbandsvorsitzender Michael König erinnerte an seine eigene Judo-Zeit und sein Stellvertreter Peter Teschke, ebenfalls ehemaliger Judoka, bescheinigte den Verantwortlichen der Sparte: „Ihr macht das wirklich klasse. Ihr habt ein super Coaching und lebt Judowerte vor, die auch Werte fürs Leben sind.“ SCE-Vorstand Michael Brüchner lobte die Verantwortlichen für die Zeit, die sie "in die Sparte gesteckt" haben.
Die Ehrungen übernahm Bezirksvorsitzender Bernd Koller. Er ließ den sportlichen Lebenslauf von Trainerin Susanne Schubert seit 2008 Revue passieren: 64 besuchte Lehrgänge, Oberpfalz-Meisterschaft, nordbayerische Vizemeisterschaft, 7. Platz bei der süddeutschen Meisterschaft und mehrere Meisterschaften in der Mannschaftswertung. Mit dem Erwerb der C-Trainerlizenz im Jahr 2015 habe sie nicht nur das örtliche Training übernommen. Sie sei seither regelmäßig bei überregionalen Veranstaltungen im Einsatz, engagiere sich als Pressewartin für den Bezirk und habe im vergangenen Jahr „mit Papa Reinhold“ den Meistergrad 1. Dan erworben. Koller ehrte sie mit der Ehrennadel in Bronze.
Ehrenmedaille in Gold
Mit Silber würdigte er Wolfgang Querfurth, der seit 1999 Judosport betreibt, 2003 das Training der Sparte übernommen und von 2004 bis 2019 als Schulsportbeauftragter des Judo-Bezirks Oberpfalz gewirkt hat. In bester Erinnerung war Koller eine beeindruckende 24-Stunden-Veranstaltung in der Mehrzweckhalle geblieben, die „Larry“ mit Ehefrau Sandra organisiert hatte. Die Ehrenmedaille in Gold ging an die gesamte Sparte, in der „seit dem 1. Januar 1975 an jedem Mittwoch trainiert wird und die nicht nur Rußweiher-Turniere mit großer bundesweiter Beteiligung veranstaltet hat“. Spartenleiter Reinhold Schubert vertiefte stets die Ausführungen Kollers. Angenehm fielen ehemalige Aktive auf, die sich mit ihren einstigen Trikots unter die Feierrunde mischten und lange in Erinnerungen schwelgten. In einer Vorschau kündigte Reinhold Schubert auch eine Dokumentation zum Jubiläum an.
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