Erstmals hatte der Obst- und Gartenbauverein Eschenbach zu einem Kurs im Sensen und Dengeln eingeladen. Diplomingenieur Leonhard Crasser verfolgte mit dem Kurs mehrere Ziele: Sicherheit, Grundlagen, Begriffe, Dengeln, Wetzen, Anpassung an die eigene Körpergröße sowie Handhabung und Mähen mit einer Sense. Der Kursleiter der BUND-Naturschutz-Ortsgruppe Frankenwald-Ost räumte ein, dass die Sense heute hauptsächlich nur noch zur Grünlandmahd im privaten Bereich dient. Die heute gebräuchlichen Motorsensen bewertete er ökologisch als sehr problematisch: „Der Schnittfaden wird zu Mikroplastik und verteilt sich im gesamten Schnittgut, auf den bearbeiteten Flächen und im Futtergras.“
In der Gartenanlage des Obst- und Gartenbauvereins widmete er sich ausführlich den Einzelteilen der Sense und deren Funktionen. Er sah im Dengeln ein „Austreibverfahren mit gleichzeitiger Kaltverfestigung des Stahls“. Als Vorteil hob er hervor, dass dabei kein Materialverlust an der Schneide entsteht, wie es beim Wetzen der Fall ist. Auf einem Dengelbock sitzend demonstrierte er anschaulich, dass die Schneide durch das Dengeln dünner, schärfer und härter wird.
Ihm war wichtig zu zeigen, wie man ohne großen Kraftaufwand mit einem geeigneten Hammer die auf einem Dengelhörnchen fixierte Schneide ausdünnt. „Pro Hammerschlag, der immer zentral auf das Dengelhörnchen ausgeführt wird, bewegt sich die Klinge um die Schlagbreite weiter“, betonte Crasser. Er räumte ein, dass jeder selbst herausfinden muss, wie oft man schlägt. Die Kraft sei nicht entscheidend. Geduld und Ausdauer seien ebenso wichtig wie wenig Kraftaufwand und das richtige Gefühl beim Austreiben der Klinge.
Weitere Themen des 200-minütigen Kurses waren das Einzirkeln des Sensenblattes, Schäden an der Klinge, die Mahdtechnik und die Warnung: „Beim Wetzen wird meist viel zu viel, zu lang, zu stark und zu kräftig gewetzt. Hier reichen meist zwei bis vier Züge, um die Klinge wieder schnittig führen zu können.“ Wenn man die Klinge ausschließlich wetzt, wird sie stumpf und „totgewetzt“. Crasser lobte das Material alter Sensen und bezeichnete die heute im Baumarkt angebotenen Sensen als „nur Schrott“. Der Kurs endete mit praktischen Übungen auf der Wiese.
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