Eschenbach
19.07.2023 - 16:34 Uhr

Fußballer des SC Eschenbach feiern 100-Jähriges mit Jubiläumsturnier

Das Jubiläum „100 Jahre SC Eschenbach“ hat auch einen "fußballerischen Höhepunkt". Das Blitzturnier in der „Rogers-Arena“ am Rußweiher hält, was es verspricht. Doch auch die Vereinsgeschichte hat Höhepunkte zu bieten.

Die Mannschaft des SC Eschenbach um Trainer Benjamin Scheidler maß sich mit den Teams vom FC Amberg (Bezirksliga), der DJK Gebenbach (Bayern-Liga), dem FC Vorbach (Bezirksliga-Aufsteiger) und der SpVgg SV Weiden (Landesliga). 55 Kicker stürmten über ein Spielfeld, das im Mai 1967 seine feierliche Einweihung erhalten hatte. Der Fußballclub (FC) der gleichnamigen Partnergemeinde Eschenbachs aus dem Kanton Luzern hatte seine Teilnahme aus organisatorischen Gründen (Neuaufstellung der Mannschaft) absagen müssen.

Von 22 auf 1000 Mitglieder

Jedes Jubiläum fordert eine Rückschau. Zwei Anlässe begleiteten im Jahr 1923 das Geschehen in Eschenbach. Auch wenn Berliner Preise von 233 Milliarden Mark für ein Kilogramm Roggenbrot und 4,8 Billionen Mark für ein Kilogramm Rindfleisch im November in ländlichen Eschenbach nicht erreicht worden sein dürften, war die Rußweiherstadt dennoch von absurden Preisen der Hyperinflation betroffen. Es herrschte Armut. Ein kleiner Kreis von 22 Idealisten zeigte dennoch Mut und legte den Grundstein für einen Verein, der in den folgenden 100 Jahren viele Hochs und Tiefs überstehen sollte und mit aktuell knapp 1000 Mitgliedern als stärkster lokaler Verein dominiert.

In den Jahrzehnten waren auch der Name und die Sportanlagen Änderungen unterworfen. Trug der Verein zunächst den Namen "Spielvereinigung" (SpVgg), gab er sich 1930 mit einer inzwischen starken Turnerriege den Namen "Turnverein" (TV). Nur fünf Jahre später erfolgte eine erneute Umbenennung in "Sportclub (SC). Der erste Sportplatz lag in der Nähe des Bahnhofs. Eine wesentlich günstigere Lage hatte das zweite Sportfeld an der Friedhofsallee, das 1930 zwischen dem Eschenbach und dem so genannten "Fruaschgrobm" angelegt wurde. Das letzte Spiel auf diesem Platz, der in der Nachkriegszeit nach heutigen Maßstäben wahre Zuschauerinvasionen erlebte, fand am 30. September1962 statt. Der Bau der B 470 forderte aber seinen Tribut und begrub eine Anlage, die fast ein halbes Jahrhundert lang das sonntägliche Ziel aller Sportbegeisterten war.

Fünf Jahre herrschte nun Notstand. Ein notdürftig hergerichteter Ausweichplatz (Nähe ehemaliges Möbelwerk) wurde für den Spielbetrieb nicht zugelassen. Nach nur zwei Verbandsspielen musste für Heimspiele zum TuS Grafenwöhr ausgewichen werden, bis zum Sommer 1963 östlich des ehemaligen Reichsarbeitsdienstlagers ein Ausweichplatz (heute Gelände des Tennisclubs) zur Verfügung stand. Im Rahmen einer Sportwoche vom 20. bis 28.Mai 1967 begann mit der Segnung der neuen Anlage an der Sommerleite ein neues Kapitel der Vereinsgeschichte: Bau des Sportheims 1973 bis 1975, Erweiterung des Trainingsplatzes zu einem Ausweichplatz im Jahr 1982, Bau der Festhalle im Jahr 1985 und Anbau des Multifunktionstrakts mit Kegelanlage 2007/2008 waren weitere Höhepunkte.

Lange Zeit war die Geschichte des SCE eng mit einem Namen verbunden gewesen: Georg Stahl. Von 1951 bis 1971 galt er als Leit-, Führungs- und Vaterfigur. Seit 2019 lenkt ein Führungsquintett mit unterschiedlichen Aufgaben die Geschicke des Vereins, der nach maßgeblichen Äußerungen einem Wirtschaftsunternehmen gleicht. Es war ein weiter Weg der Entwicklung von einer Fußballsport treibenden Vereinigung zu einem Club, bei dem inzwischen neun verschiedene Sportarten betrieben werden: Aikido, Breitensport, Fußball, Judo, Karate, Kegeln, Leichtathletik, Tischtennis und Turnen.

Weiden verdienter Turniersieger

Zur Siegerehrung des Jubiläumsturniers dankte der Stadionsprecher allen Beteiligten für den fairen Ablauf der Begegnungen "Jeder gegen jeden" (jeweils 30 Minuten). Er bedauerte, dass fünf Spieler des FC Amberg wegen Verletzungen ausgefallen waren und der Bezirksligist daher seine Mannschaft für zwei Begegnungen aus dem Wettbewerb nahm. Pokalsieger, ohne Gegentor, wurde die SpVgg SV Weiden. Die anderen Vereine erhielten jeweils einen Spielball. "Schlusslicht" wurden die Gastgeber. Ergebnisse: Vorbach - Eschenbach 2:0, Weiden - Gebenbach 2:0, Eschenbach - Amberg 1:4, Weiden - Vorbach 3:0, Amberg - Gebenbach 2:3, Eschenbach - Weiden 0:5, Gebenbach - Vorbach 2:0, Amberg - Weiden ausgefallen, Gebenbach - Eschenbach 5:0, Vorbach - Amberg ausgefallen.

 
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