1934 verstirbt Oskar von Miller, Gründer des Deutschen Museums in München. Im gleichen Jahr, am 26. Februar 1934, erblickt in Köstelberg, am Fuß des Erzgebirges, Josef Bartl das Licht der Welt. Technik und Sport waren das Metier des Trägers der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland, der 2014 mit dem Goldenen Ehrenbrief auszeichnete. Josef Bartl feiert am Montag, 26. Februar, seinen 90. Geburtstag.
Über Jahrzehnte hat sich der Jubilar um das Gemeinwohl verdient gemacht. Er war nicht nur 24 Jahre Mitglied des Pfarrgemeinderats, er stellte sich 1980 bei der Gründung des Stadtverbandes als Schriftführer zur Verfügung, war jeweils zwei Perioden Mitglied des Elternbeirats von Volksschule und Gymnasium, 20 Jahre Beisitzer in der Vorstandschaft der Musikschule, fünf Jahre Leiter der Volleyballgruppe der katholischen Pfarrjugend und zirka acht Jahre der freien Volleyballgruppe für Fortgeschrittene. Acht Jahre engagierte er sich in der Kirchenverwaltung und zwölf Jahre auf Orts-, Kreis- und Bezirksebene für die CSU. Mit seiner Lehrberechtigung für Sport war der Jubilar bei der Volkshochschule rund fünf Jahre für Kinderturnen und 20 Jahre als Leiter der Sportgruppe im Einsatz.
1945 Flucht mit der Familie
Darüberhinaus kann er auf eine achtjährige Mitgliedschaft beim Dekanatsrat, eine Tätigkeit als zweiter Vorsitzender der Katholischen Erwachsenenbildung im Landkreis Neustadt/WN und auf zwei Perioden im Personalrat der Staatlichen Berufsschule Weiden zurückblicken. 50 Jahre gehörte Josef Bartl als ehrenamtliches Mitglied zum Prüfungsausschuss des Gremiums Weiden der Industrie- und Handelskammer.
Der agile Jubilar blickt auf ein bewegtes Leben. Als jüngstes Kind der Eheleute Alfred und Angela Bartl wuchs er im Kreis Peßnitz, Regierungsbezirk Karlsbad, mit vier Geschwistern auf. 1945 musste er mit Mutter und Bruder innerhalb von 45 Minuten das Haus verlassen und kam in ein Lager nahe der sächsischen Grenze. Im Dezember 1945 folgte auch der Verlust der Heimat. Die Familie, inzwischen mit dem aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassenen Vater vereint, fand in Altentreswitz bei Vohenstrauß eine neue Bleibe.
Vom Arbeiter zum Lehrer
Nach Bürgerschule in der Heimat, Oberschule in Thüringen und Volksschule in Böhmischbruck begann 1948 in einer Vohenstraußer Textilmaschinenfabrik die Ausbildung zum Facharbeiter. Es folgten ab 1953 Tätigkeiten in einer Nürnberger Maschinenfabrik, 1955 und 1956 Aufgaben als Schichtführer bei Siemens Amberg und eine kurze Tätigkeit bei Triumph in Nürnberg. Im September 1957 wechselte Josef Bartl an die Berufsoberschule Nürnberg und fand nach Abschluss des Maschinenbaustudiums in Nürnberg einen Arbeitsplatz als Konstrukteur. Im September 1963 begann er als Fachlehrer für Metall- und Kfz-Berufe an der Kreisberufsschule Eschenbach. Es folgten die pädagogische Ausbildung in Nürnberg und an der Universität Würzburg der Erwerb der Lehrberechtigung für Sport an beruflichen Schulen.
Als Sportler nahm er an Wettkämpfen (bis auf Bundesebene) im Geräteturnen und in der Leichtathletik teil. Bartl war von 1985 bis zum Ruhestand im Jahr 1996 Fachbetreuer Metall an der Berufsschule Weiden. 1963 heiratete er die ebenfalls aus Nordböhmen stammende Reingard Glössner. Sie verstarb 2021. Die Familien der beiden Söhne und der beiden Töchter leben mit sechs Enkelkindern zwischen Zürich, München und Detmold.













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