Eschenbach
12.04.2019 - 12:11 Uhr

Thomas Ott kandidiert als Bürgermeister in Eschenbach

Die Eschenbacher SPD bereitet sich auf die Kommunalwahl 2020 vor. In einer Mitgliederversammlung küren die Genossen ihren Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters: Es ist der Vorsitzende des Ortsverbands, Thomas Ott.

Bürgermeistertreffen zur Kandidatenkür von Thomas Ott (Mitte): Es gratulierten (von links) Werner Walberer (Pressath), Jürgen Kürzinger (Kirchenthumbach) und (von rechts) Günter Stich (Floß) sowie Kreisrat Dominik Brütting (Kirchenthumbach). Karolina Forster, Bürgermeister Peter Lehr und Karin Blendinger-Betzl wurden zu Delegierten für verschiedene Parteigremien gewählt. Bild: rn
Bürgermeistertreffen zur Kandidatenkür von Thomas Ott (Mitte): Es gratulierten (von links) Werner Walberer (Pressath), Jürgen Kürzinger (Kirchenthumbach) und (von rechts) Günter Stich (Floß) sowie Kreisrat Dominik Brütting (Kirchenthumbach). Karolina Forster, Bürgermeister Peter Lehr und Karin Blendinger-Betzl wurden zu Delegierten für verschiedene Parteigremien gewählt.

Nach einer Rückschau von Peter Lehr auf elf Jahre Bürgermeistertätigkeit stellte Fraktionssprecher Udo Müller den Nachfolgekandidaten vor. Thomas Ott lebe seit 20 Jahren in Eschenbach, unterrichte seit 12 Jahren an der Markus-Gottwalt-Schule und falle seit einem Jahr durch aktive Stadtratsarbeit auf, sagte Müller.

Er sah in ihm einen heimatverbundenen Oberpfälzer, Mitinitiator des Eschenbacher Zoigls und der Ausbildungsmesse, Vollzieher der Fusion mit dem SPD-Ortsverband Neustadt am Kulm und einen Mandatsträger, „der nicht durch Luftnummern, sondern gestalterisches Tun auffällt“. Mit einem Blick auf die familiären Wurzeln des Kandidaten informierte der Fraktionssprecher: „Unser Thomas ist der Sohn des ehemaligen erfolgreichen SPD-Bürgermeisters von Auerbach.“

„Jetzt ist es öffentlich. Ich mag mich nicht mehr verstecken.“ Dieser Aussage ließ Ott eine inhaltsvolle und zugleich programmatische Antrittsrede folgen. Nach Anmerkungen zu seinen ersten Jahren in Eschenbach und seinem zunehmenden Engagement im SPD-Ortsverein bis zum Einzug in den Stadtrat als Nachfolger von Fritz Betzl beleuchtete er kommunale „Baustellen“ des vergangenen Jahrzehnts und resümierte: „Der künftige Bürgermeister darf sich zunächst in viel Arbeit stürzen und sich mit fremden Lorbeeren, den Visionen des Vorgängers, schmücken.“ Zu „Peters langer Projektliste“ zählte er Vermessungsamt, Ausbau Kindergarten, Jahnstraße, Esperngasse Ost II, Südstadt-Stirnberg und Ruhewald.

Zu erhalten gelte es Eschenbachs Attraktivität für Einwohner und Gewerbe. Als erforderliche Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur nannte er Umfeld des Friedhofes, Rad- und Fußweg zwischen Rußweiher und Generationenpark, Erneuerung maroder Siedlungsstraßen, Wasser- und Kanalkataster, dritten Tiefbrunnen und Überquerungshilfen. Dem künftigen Friedwald bescheinigte der SPD-Kandidat ein Alleinstellungsmerkmal, zugleich hielt er eine Erneuerung der Aussegnungshalle und der Grabwege am Friedhof für erforderlich.

„Wir als Gemeinde müssen alles dafür tun, um den Familien einen lebenswerten Ort zu bieten“, forderte er. Die Ausweisung neuer Baugebiete hielt er „aufgrund der Eigentümerlage“ für kein leichtes Unterfangen. Lösungen zu suchen gelte es auch zur Beseitigung von Leerständen, sowohl innerstädtisch als auch in den Siedlungen. „Einen Beitrag dazu werden wir bald mit der Einführung des städtischen Fördergelds für Bauland und Bestandsimmobilien leisten“, versicherte Ott.

Die ehemalige Volksschule II bezeichnete er als „städteplanerisches Juwel“ und hielt den Ort als viel zu schade für eine Veranstaltungshalle mit unzureichenden Parkplätzen und ungeklärter Lärmfrage. Er sprach sich vielmehr für einen Umbau des Gebäudes für barrierefreies Wohnen aus - ein Aufzugschacht sei bereits vorhanden - und favorisierte ein zentrumsnahes Wohnen für Jung und Alt.

Da die Markus-Gottwalt-Schule auf die digitale Revolution wartet, rief der Redner zu Vernunft und Weitsicht auf, um Schülern und Lehrern ein brauchbares und den Anforderungen der Lehrpläne gerechtes System von Endgeräten zur Verfügung zu stellen. Im Zuge dieser Arbeiten erachtete er es für sinnvoll und erforderlich, den alten Teil des Schulhauses mit seinen undichten Fenstern und Türen sowie "altbackenen" Innenräumen abschnittsweise zu sanieren.

Für nachdenkenswert hielt er die Sanierung der Turnhalle hin zu einer Veranstaltungshalle. Ott sah darin „die einzig logische, vernünftige und finanziell tragbare Lösung des sogenannten Stadthallenproblems, falls sich nicht durch das Angebot einer neuen Eschenbacher Firma ganz andere Möglichkeiten auftun“.

Auch dem Bereich Freizeit und Kultur wandte sich der frisch gekürte Bürgermeisterkandidat zu. Alt und nicht behindertengerecht seien die Sanitärräume der Camping- und Freizeitanlage, undicht die Nutzräume der Camper. „Außerdem wollen wir die Anlage durch ein 'Adventuregolf' zum Thema 'Wasser und Vulkane' aufwerten“, kündigte er an. In der Sanierung der städtischen Felsenkeller mit dem Ziel der touristischen Nutzung sah er eine optimale Begleitmaßnahme zur Schaffung einer Kleinbrauerei im Taubnschusterhaus.

Dass das „neue Industriegebiet schon fast wieder voll ist“, schrieb Ott der zügigen Planung im Rathaus und der schnellen Erschließung im Verlauf eines Sommers zu. Er forderte, nicht stehen zu bleiben, und befasste sich dann mit der „Marschrichtung Zubringer und Verkehr": „Mit Spange Ost wäre vieles einfacher gewesen“, erklärte er dabei.

Seine Betrachtungen zur Finanzkraft der Kommune gipfelten in der Aussage: „Da Straßenausbaubeitragssatzung und Straßenerschließungsbeiträge wegfallen werden, müssen wir in Zukunft jährlich feste Finanzmittel in den Rücklagen einplanen, um weiterhin Straßen sanieren zu können." Der SPD-Bürgermeisterkandidat rief schließlich dazu auf, mit dem Geld der Bürger verantwortungsbewusst umzugehen und jede neue Idee auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen.

 
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