Die VHS-Standorte Eschenbach und Vohenstrauß sollen in Zukunft enger zusammenarbeiten. "Wir sind gerade dabei, einen Kooperationsvertrag auszuarbeiten", bestätigt Angelika Denk, Geschäftsführerin der VHS Eschenbach. Über den konkreten Zeitpunkt und detaillierte Inhalte kann sie noch keine Auskunft geben. Auch die Geschäftsführerin in Vohenstrauß, Erika Grötsch, verweist auf die laufenden Verhandlungen. Sie gibt aber auch zu, dass eigentlich bis Ende des Jahres eine Lösung gefunden werden sollte.
Zunächst soll es sich wohl um eine Kooperation der beiden VHS-Standorte handeln. Der Bayerische Volkshochschulverband (BVV) gibt drei Punkte für einen VHS-Verbund vor: gemeinsame Programmplanung, gemeinsame Vermarktung und ein gemeinsames Qualitätsmanagement-System. "Eine Vorgabe zu Fusionen gibt es nicht. Die Entscheidung über die rechtliche Form der Verbundbildung obliegt den beteiligten Volkshochschulen", teilt Pressesprecherin Gisela Schenk auf Nachfrage mit.
Eine Fusion der beiden Standorte könnte durchaus einige Fragen aufwerfen, was zum Beispiel die Mitarbeiter- und Personalplanung betrifft. Zum Thema der Tarifbindung schreibt Schenk: "Kooperationen außerhalb von Fusionen haben keine Auswirkung auf die Tarifgestaltung. Sollten beide Volkshochschulen tatsächlich eine Fusion anstreben, bestünde in der Tat Handlungs- und Beratungsbedarf. Mit dem Strukturförderprogramm des BVV erhalten Verbundvolkshochschulen für die Vorbereitung eines Verbundes finanzielle Unterstützung. Hierüber können auch Beratungsleistungen für die Personalplanung in Anspruch genommen werden."
Entfernung ein Problem
Ein weiterer Punkt ist die Entfernung zwischen den beiden Standorten Eschenbach und Vohenstrauß. Sowohl Denk, als auch die Vohenstraußer Geschäftsführerin Erika Grötsch machen daraus kein Geheimnis, dass es unrealistisch ist, dass Teilnehmer für einen normalen Kurs zum jeweils anderen Standort fahren.
Dafür sei die Entfernung zwischen Vohenstrauß und Eschenbach einfach zu groß. Man könne weder von Teilnehmern noch von Dozenten verlangen, für fortlaufende Kurse 50 Kilometer zurückzulegen, meinte Grötsch bereits bei der Vorstellung des neuen Programms im September. "Das Tagesgeschäft muss vor Ort bleiben", erklärt sie auf Nachfrage und fügt an: "Dass wir interessante Kurse von anderen Standorten anbieten, die wir nicht bieten können, ist klar."
Der Verband gibt zu diesem Thema folgende Stellungnahme ab: "Von unseren 200 Mitgliedseinrichtungen sind mehr als 30 Volkshochschulen Landkreisvolkshochschulen. Unsere Erfahrungen mit diesen Volkshochschulen und mit den neu gebildeten Verbundvolkshochschulen sind sehr positiv. Bei neu gebildeten Verbünden haben wir im Schnitt eine Zunahme von 15 bis 20 Prozent an Teilnahmen. Zudem zeigt sich bei genauerer Betrachtung, dass Teilnehmer nicht nur aus dem Ort kommen, an dem die VHS ansässig ist. Entscheidend ist vielmehr, dass der Verbund ein Einzugsbereich definiert und für diesen Bildungsleistungen plant und anbietet."
Gemeinsame Zukunft nötig
Dass die Kooperation zwischen Eschenbach und Vohenstrauß ist dennoch unbedingt notwendig ist, das wissen auch Denk und Grötsch. Hintergrund ist die vom Verband geforderte Zahl von 30 000 Unterrichtseinheiten pro Jahr, welche die Standorte alleine auf Dauer nicht erreichen werden. Sowohl für Eschenbach als auch Vohenstrauß geht es darum, zusammen diese geforderte Marke zu erreichen, um weiterhin Förderungen des BVV zu bekommen.
Auf die Frage, ob nicht viele kleinere VHS-Standorte dieses Problem haben, schreibt der Verband, dass sich dazu keine pauschale Aussage treffen lasse. "Es handelt sich hierbei um einen Beschluss der Mitgliederversammlung des BVV. Nur die Mitgliederversammlung könnte den eigenen Beschluss ändern", erklärt Schenk. Pläne, diese Vorgabe von 30 000 Unterrichtseinheiten pro Jahr zu verringern, gebe es nicht.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.