Eschenbach
09.02.2021 - 12:53 Uhr

Webcam-best-of: Fischadlersaison in Bildern

Das erfolgreiche Fischadlerjahr 2020 am Obersee kann nun übers „Heimkino“ miterlebt werden. Das Sachgebiet Naturschutz der Regierung der Oberpfalz blickt mit einem 20-minütigen Zusammenschnitt auf die schönsten Augenblicke zurück.

Mit der Beringung wird der Jungvogel ins "Vogelstandesamt" aufgenommen Archivbild: rn
Mit der Beringung wird der Jungvogel ins "Vogelstandesamt" aufgenommen

Den „lieben Adlerfreunden“ verkündet Wolfgang Nerb: „Die neue Saison steht in den Startlöchern, je nach Witterung sollten in den nächsten Tagen und Wochen wieder vermehrt Balzaktivitäten bei unseren Seeadlern zu beobachten sein. Bis zur Rückkehr der Fischadler dauert es da noch ein Weilchen länger." Zur Überbrückung gäbe es aber nun die ‚best of‘-Szenen der Fischadlercam aus Eschenbach. "Martin und Timo Gottsche haben dankenswerterweise in geduldiger Kleinarbeit aus einem riesigen Datenmaterial einen etwa 20-minütigen Zusammenschnitt (ohne Ton) der Saison 2020 am Großen Rußweiher erstellt.“

Der Zusammenschnitt „Im Fokus 18.01.2021: Zu Besuch am Fischadlerhorst“ belegt das rege Horstgeschehen über nahezu fünf Monate hin. Voraussetzung für das permanente Aufzeichnen des Brutgeschehens war die Horstkamera. Das Projekt „Fischadler Webcam“ wurde gefördert durch die Regierung der Oberpfalz mit dem Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald. Projektinitiator und Horstbetreuer Martin Gottsche hält zusammen mit Elmar Pöpperl Kamera und Live-Sendebetrieb während der Saison aufrecht.

Fischadler Eschenbach i.d.Opf. 2020

Nachwuchs schlüpft

Das Geschehen im Horst beginnt am 28. März mit dem Eintreffen des ersten Vogels und der Kopulationszeit. Deutlich zu erkennen ist nicht nur die Ablage von drei Eiern in der Zeit vom 13. bis 19. April. Das mühsame Schlüpfen der Jungvögel am 23., 24. und 25. Mai ist ebenso sehenswert wie die bald einsetzende Versorgung durch die Altvögel und deren Feindabwehr durch deutlichen Flügelschlag.

Eschenbach30.03.2020

Ein alljährlich wichtiges Zeremoniell ist die Beringung der Jungadler. Für diese Aufnahme ins „Vogelstandesamt“ entnahm der Beringer der Vogelschutzwarte den Vogelnachwuchs aus dem Horst und seilte ihn in einem Spezialsack ab. Der Beringungsvorgang ist daher nicht zu sehen. Der erste Ring mit Größenkennzeichnung, den jeder der Oberseevögel erhält, ist stets der Vogelwarte Radolfzell zugeordnet. Der zweite Ring trägt eine große Code-Nummer, die für jeden Beobachter mit Fernrohr erkennbar ist. Zum weiteren Erfassungsakt zählt noch das Wiegen und das Messen von Schnäbeln und Flügeln. Wie von Martin Gottsche zu erfahren ist, lassen die künftigen Könige der Lüfte dieses Zeremoniell stets schicksalsergeben über sich ergehen.

Von ersten Flugversuchen bis hin zum Abflug

30 Minuten nach der Entnahme aus dem Horst zeichnet die Horstkamera das weitere Geschehen auf. Dazu gehören das erste Flugtraining am 2. Juli und der Start zu den Jungfernflügen am 15. Juli. Nach weiteren Trainingsflügen und gemeinsamen Fressen setzt Mitte August der letzte der Jungvögel zum Abflug an. Das Horstgeschehen ist über regierung.oberpfalz.bayern.de (Bereich Natur und Landschaft) oder über „Fischadler Eschenbach i. d. OPf. 2020“ auf Youtube abrufbar.

Dem Adler ins Auge schaute am 18. Juni 1985 ein Kamerateam des Bayerischen Rundfunks. Dr. Daniel Schmidt-Rothmund, Diplombiologe und Leiter des NABU-Vogelschutzzentrums Mössuingen, "schmückte" zwei Jungadler mit jeweils zwei Ringen. Archivbild: rn
Dem Adler ins Auge schaute am 18. Juni 1985 ein Kamerateam des Bayerischen Rundfunks. Dr. Daniel Schmidt-Rothmund, Diplombiologe und Leiter des NABU-Vogelschutzzentrums Mössuingen, "schmückte" zwei Jungadler mit jeweils zwei Ringen.
 
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