Eschenbach
06.04.2023 - 23:27 Uhr

Windenergieanlagen im unteren Stadtwald

Standorte für Windkraftanlagen beschäftigen derzeit die Gemeinden. Auch in Eschenbach. Mit knapper Mehrheit und nach längerer Aussprache entscheiden nun die Räte, den unteren Stadtwald als mögliche Fläche zu benennen.

Als präferierten Windenergie-Standort in Eschenbach haben sich die Stadträte nach längerer Diskussion für das Gebiet im unteren Stadtwald entschieden. Symbolbild: rn
Als präferierten Windenergie-Standort in Eschenbach haben sich die Stadträte nach längerer Diskussion für das Gebiet im unteren Stadtwald entschieden.

"Der Landesentwicklungsplan verpflichtet die Kommunen, Flächen für Windkraftanlagen auszuweisen.“ Mit dieser Aussage stieß Marcus Gradl die Aussprache zu einem Energiethema an, das bereits vor einigen Jahren mit dem Hinweis auf militärischen Flugbetrieb abgehakt worden war. Der Bürgermeister sprach von einer Gemeindegröße von 3513 Hektar, von denen 1,8 Prozent der Fläche für Windkraftanlagen vorzusehen sind. Er berichtete von einem Windkümmerer, um den sich die Gemeinde beworben hat, dessen Aufgabe es sei, geeignete Flächen zu finden. Mit dem Hinweis, „wenn wir nicht ausweisen, kann gebaut werden, bis der landesweite Wert erfüllt ist“, legte er einen Plan auf, in dem unter anderem Flächen zwischen Hotzaberg und Breitenlohe und im unteren Stadtwald ausgewiesen sind. Dazu räumte er ein, dass die Hotzaberger Höhe windergiebiger ist, der untere Stadtwald sich wegen der Nähe zur künftigen Agri-Photovoltaikanlage anbiete.

Die Aussprache eröffnete Thoms Riedl (FW) mit dem Hinweis: „Wenn wir bestimmte Gebiete ausweisen, können wir den Standort beeinflussen.“ Vorteile zur Fläche Stadtwald sah Reinhard Wiesent (CSU) im erschlossenen Wegesystem und Michael König (CSU) im eventuell verminderten Lärm. „Wir sollten beide Gebiete anbieten“, schlugen Thomas Ott (SPD) und Klaus Lehl (FW) vor und sahen in der Hotzaberger Höhe das „windstärkere Gebiet“. Ott stellte zudem die Frage, ob es um Eschenbach „überhaupt zur Umsetzung des LEP kommt“ und regte eine Bürgerbeteiligung an. Mit Hinweis auf das Natur- und Vogelschutzgebiet und den nahen Truppenübungsplatz hielt Franz Fuchs (SPD) den Bürgerwald für „ausreichend“ und rief dazu auf, „Eschenbach nicht rundum zu verspargeln“. Nicht anfreunden mit dem Standort Bürgerwald konnte sich dagegen Elisabeth Gottsche (FW). Sie argumentierte mit Waldlehrpfad, Waldkindergarten und „nicht überzeugend guten Windverhältnissen“.

Mit der Zusicherung „der Kümmerer wird uns begleiten, wir sind bereit tätig zu werden“, beendete Marcus Gradl die Aussprache. Mit der knappen Mehrheit von 8:7 Stimmen entschied sich der Stadtrat dafür, den unteren Stadtwald als Fläche für Windkraftanlagen auszuweisen.

 
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