Eschenbach
14.03.2024 - 15:03 Uhr

Witzige Mundart-Schmankerln beim Taubnschuster

Es gibt sie, die heimischen Mundartdichter und -denker. Und ihre Texte sind echte Oberpfälzer Schmankerln. Sechs von ihnen hielten auf Einladung des Heimatvereins Einkehr beim Taubnschuster.

"Wos homma miar fräiha fiar Festln ghat; Musik, vül Bäia und Essn satt; koins houd af d' Uhr gschaut, 's is ganga bis fräih; gsunga und tanzt homma, mei woar des schäi." Die heimischen Mundartdichter zelebrierten - auch mit Augenzwinkern - Mundart-Schmankerln mit Nuancen, erheiterten mit ihren Gedankenspielen ein hörbar begeistertes Publikum, das mit Applaus nicht sparte und nach 100 Minuten bekundete: "Grod schäi woar's."

Heimat auf der Zunge

Bereits seit drei Jahrzehnten erfreut der Weidener Arbeitskreis Brauchtum viele Anhänger mit Gedichten und Geschichten aus der Region. Die heimischen Dichter unter "Arbeitskreis-Chef" Wolfgang Bäumler leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung regionaler Sprachkultur, sie tragen die Heimat auf der Zunge und begeistern mit ihren auch markigen Wortspielereien bei regelmäßigen Leseabenden mit musikalischer Unterhaltung.

Dem Dialektgenuss beim Taubnschuster gab das Quartett "Schleifband" mit Barbara und Klemens Dötsch, Johanna Rubenbauer und Georg Bayerl mit Stückln wie "Haberländer Galopp", "Schuhmacherwalzer" oder "Schäine Wirtin vo da Hou" eine besondere Note. Karlheinz Keck bescheinigte ihm einen "schönen Sound". Das, was Bäumler als "alten Kas" ankündigte, waren meistens Geschichten aus dem Leben, beobachtet oder erdacht, stets jedoch pointiert und spritzig vorgetragen. Das Sextett zeigte unverwechselbare Perlen heimatlicher Dichtkunst. Spontane Heiterkeit bewirkte nicht nur die Freude des Bauern, der nach der Geburt des vierten Kindes, eines Schwarzen, freudig ausrief: "Endlich a Bou, und a g'sunde Foarb hout er ah!" Ein andermal gab es Unstimmigkeiten zwischen Mann und Frau. Der Diskurs der beiden über Sauberkeit endete mit der Erkenntnis des Mannes: "Nach zwoa Stundn im Bad bin i verschrumpelt gwen, etza g'fall i meiner Alt'n."

Mitten aus dem Leben

Die Autoren und Mundartenthusiasten wetteifern geradezu mit G'schichtln aus dem Leben, sahen im Wirtshausgehen eine "Deeskalation von zu Hause", versuchten gar einem Preißn mit Sau, Eichel, Schelln, Bumpl und da Altn die Regeln des Schafkopfspiels zu erklären und ließen dabei feine Dialektunterschiede hörbar werden.

Karlheinz Keck wertete den Abend als "Demonstration pro Dialekt" und lud für den 21. März ein zum zweiten Teil der Eschenbacher Mundarttage 2024 "mit lustigen und nachdenklichen Eschenbacher G'schichten".

 
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