Seit 1711 befindet sich das Anwesen im Besitz der Familie Pillhofer. Der Eigentümer in zehnter Generation, Reinhard Pillhofer, kann den anstrengenden Job als Metzger und Wirt nicht mehr stemmen. Deshalb hat er das Gasthaus zum 1. Oktober geschlossen.
Um etwas sanfter in den Ruhestand zu gleiten, will er vorerst bis Ende des Jahres die Metzgerei weiter betreiben. Geöffnet sein soll sie jeweils am Donnerstag und Freitag von 9.30 bis 13 Uhr und 16 bis 18 Uhr. Das Gasthaus will Reinhard Pillhofer verkaufen, um mit seiner Alicia in ihre Heimat auf die Philippineninsel Cebu zu ziehen. Ganz ohne Oberpfälzer Gesellschaft wird er dort nicht sein, denn ein früherer Bewohner von der Ziegelhütte lebt schon dort. Auf der Urlaubsinsel haben die Pillhofers ein Haus errichtet, um dort den Lebensabend zu genießen.
Eine Zeitlang soll es bis dahin aber noch Schmackhaftes aus der Metzgerei geben, zum Beispiel den heiß begehrten Leberkäse. Metzger Reinhard betreibt sein Handwerk mit Leib und Seele. Erlernt hat er es in Röthenbach bei Lauf, Geselle war er längere Zeit in Hersbruck, und 1975 hat er in Augsburg seinen Meister gemacht.
Fünf Jahre lang leitete er die Fleischabteilung eines Supermarktes. Neben dieser anstrengenden Tätigkeit übernahm er von 1980 an im Gasthaus seines Vaters Christian das Ruder. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahre 1985 fehlte es natürlich an weiblicher Unterstützung. Mit Alicia kam im Jahre 1988 neuer Schwung. Leider gibt es keinen Nachfolger. Sein Sohn geht einer anderen Beschäftigung nach und wohnt schon lange nicht mehr in Eschenfelden; die Tochter wird mit ihrem Partner in Spieß ein Haus bauen und damit auch der Heimat den Rücken kehren.
Das stattliche Gebäude misst 26 Meter Länge und ist 12 Meter breit, wobei die lichte Weite wieder deutlich zurückgeht, weil die Außenmauern fast einen Meter dick sind. In diesem altehrwürdigen Gebäude gibt es einen Saal, der nach dem Krieg vor allem für Faschingsveranstaltungen und die Kirchweih genutzt wurde. Aber schon in den 1960er Jahren gingen diese Vergnügungen deutlich zurück. Schon lange dient der Saal als Verkaufsraum bzw. Lager von zwei Raumausstattern.
Dass Reinhard Pillhofer überhaupt so lange durchgehalten hat, verdankt er auch seinem Bruder Christian, der ihm hilft und ihn unterstützt, wo er nur kann. Aber nun gibt die Gesundheit keinen Spielraum mehr, um die Gaststätte offen zu halten. Reinhard Pillhofer wünscht sich einen tatkräftigen Käufer, der den Charme dieses alten Hauses zu schätzen weiß und die altehrwürdige Gaststube wieder zu neuem Leben erweckt.














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