Eslarn
04.07.2018 - 09:23 Uhr

Erinnerung muss weiterleben

Die Mitglieder des Heimatvereins "Eisendorf und Umgebung" besuchen zum 25. Bestehen die ehemalige Heimat. Das Gedenken an die Vertreibung und den Eisernen Vorhang steht im Mittelpunkt.

Der Heimatverein um Vorsitzenden Waldemar Hansl, Monsignore Gerhard Hettler, Musiker Helmut Moll und Ehrenvorsitzenden Josef Hoffmann (von links) gedenkt den Verstorbenen. gz
Der Heimatverein um Vorsitzenden Waldemar Hansl, Monsignore Gerhard Hettler, Musiker Helmut Moll und Ehrenvorsitzenden Josef Hoffmann (von links) gedenkt den Verstorbenen.

(gz) Die Mitglieder des Heimatvereins "Eisendorf und Umgebung" besuchten zur Feier des 25. Bestehens mit Angehörigen die ehemalige Heimat und gedachten am Kriegerehrenmal den Gefallenen, Vermissten sowie Verstorbenen. Am großen Steinock-Kreuz galt die Erinnerung den früheren Prozessionen, der Vertreibung und dem Eisernen Vorhang. Ein Dank für das Entgegenkommen ging an den Bürgermeister der Stadt Bela nad Radbuzou (Weißensulz), Libor Picka.

Die Gedenkfeier am Ehrenmal in Zelezna (ehemals Eisendorf) eröffnete nach der Begrüßung durch Vorsitzenden Waldemar Hansl der Waidhauser Musiker Helmut Moll mit seinem Akkordeon. Mit Monsignore Gerhard Hettler sangen die Mitglieder des Heimatvereins mit den Gästen das Marienlied "Meerstern ich dich grüße, o Maria hilf". Der Geistliche betete für alle Verstorbenen und durch den Krieg gefallenen und vermissten Soldaten des ehemaligen Kirchensprengels und erinnerte an die Pfarrkirche, die einst oberhalb des Denkmals stand. Das Gotteshaus wurde an einem Karfreitag gesprengt, der Friedhof eingeebnet und vom damaligen kommunistischen Regime darauf eine Kaserne gebaut.

"Auf diesem Friedhof wurden auch Verwandte von mir begraben", fügte Monsignore Hettler an. Zu Ehren der Verstorbenen spielten und sangen alle das Lied "Der gute Kamerad". Mit Gebeten endete die Gedenkfeier und einige machten sich zum Kreuz am Steinock auf den Weg. Mit Begleitung von Moll erinnerten die ehemaligen Eisendorfer an die Prozessionen zum Steinock-Kreuz. Einige umherliegende Grabsteine vom verschwundenen Friedhof waren Mahnmale an den ehemaligen Gottesacker neben der Pfarrkirche. Das Kreuz wurde 1905 aufgestellt und daneben Linden gepflanzt. "Barbara Siegler war meine Tante und die Linden sind bereits 113 Jahre alt", fügte Ehrenvorsitzender Josef Hoffmann an.

Auf dem Rückweg blickten die Ehemaligen auf die Standorte der ehemaligen Wirtschaften und Geschäfte zurück. Im Gasthaus "Tillyschanz" ließ der Heimatverein die Zusammenkunft in der Hoffnung ausklingen, dass die Erinnerung auch in den Nachkommen weiterleben werde.


 
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